laut.de-Kritik

Musik für's Radio oder auch für ruhige Momente.

Review von

Verschiedene Radiosender haben Marihas Single "It Hurts" bereits mit reichlich Airplay gesegnet. Deshalb dürfte der eingängige Popsong auch an kaum jemandem vorbei gerauscht sein. Mit ruhiger, warmer Stimme singt Mariah von allem, was so weh tun kann, eckt damit nicht an und tut auch keinem weh. Kein Jammern, sondern sanfte Klänge, die als Wohlfühlfaktor in Lounges laufen können, beinhaltet auch das Debütalbum "Elementary Seeking". Bei genauem Hinhören finden sich aber auch zwei oder drei echte Schätzchen darauf.

Wunderbar, weil einfach anders als die meisten Songs, ist "Grey Is Bright" geraten. Es beginnt mit einem ganz leisen Gitarrenintro. Marihas Stimme stellt auf diesem Track viel mehr dar als auf den übrigen, transportiert viel Gefühl und Ausdruck, singt nicht so wellenförmig und beliebig. Sie beschränkt sich auf einen minimalen Text und lässt ansonsten die Musik sprechen. Am Ende steht ein Outro, dass die Gitarre aufheulen lässt und reichlich Raumklang entfaltet.

Bei den meisten anderen Liedern wirkt die Sängerin gehetzt, als wollte sie um jeden Preis immer noch etwas mehr Text unterbringen. Das kann sie natürlich als persönlichen Stil verkaufen, doch man merkt einfach, dass die Lieder stärker klingen, wenn die Wörter weniger und die Töne länger werden. Im umgekehrten Fall geraten die Melodien derartig kurzwellenförmig, dass vieles einfach nicht hängen bleibt. Jeder Song ist auf diese Weise irgendwie nett, aber auch sehr unauffällig.

Ein Schlüsselwort dieser Platte ist zweifellos "leise". Sie fordert Aufmerksamkeit mit akustischem Fast-Schweigen, Mariha singt über Emotionen, präsentiert sich innenorientiert, bleibt im Ausdruck aber schüchtern. Die Zeile "Grey Is Bright" steht am Ende des bereits oben erwähnten, gleichnamigen Songs. Obwohl sie es eher gegenteilig meint, hat sie es - vielleicht unbewusst - zum Konzept ihres Albums gemacht. Bunt klingt anders, richtig überzeugend auch. "Elementary Seeking" ist Musik für's Radio oder auch für Momente, in denen der Hörsinn nach Gleichgewicht sucht und nach Ruhe. Wenn absolute Stille aber doch zu leer klingt.

Trackliste

  1. 1. It Hurts
  2. 2. Absolutely Entertaining
  3. 3. The Promise
  4. 4. I Got A Light
  5. 5. Don't Get Lost
  6. 6. Free Now
  7. 7. I Say
  8. 8. Have You Ever
  9. 9. Alive
  10. 10. Nervous
  11. 11. Further Deeper Closer
  12. 12. Gravity
  13. 13. Sir What's Your Name
  14. 14. Grey Is Bright
  15. 15. Brave Confession

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