laut.de-Kritik

Technisch versierter Death Metal aus Arizona.

Review von

Innerhalb kürzester Zeit haben sich die jungen Musiker von Job For A Cowboy nicht nur den Ruf einer toughen Live-Band erspielt, sondern auch den einer technisch sattelfesten Combo. Doch nicht zuletzt war's doch das Web 2.0, das den Jungs aus Arizona mit dem ungewöhnlichen Bandnamen zu Präsenz und zu einem Deal mit Metal Blade verhalf.

Auf MySpace veröffentlichten sie die Tracks ihrer 2005er-EP "Doom". Kurz darauf war ein Hype ausgelöst, der die Fanbase wachsen ließ. Doch was ist dran an diesen Deathern? Die Antwort darauf, ob sie den Vorschusslorbeeren gerecht werden, wird relativ unterschiedlich beantwortet.

Der damalige Stil konnte noch unter dem Label Deathcore gehandelt werden. Beim Full-Length-Debüt "Genesis" zeigt aber schon der Opener "Bearing The Serpent's Lamb", wo der Hammer hängt: Bei purem, technischem Death Metal. Punkt. Der tönt erwartungsgemäß brachial aus den Boxen und lässt bezüglich Tempo nichts vermissen.

Zwar dämpfen JFAC die Drehzahl der Scheibe auch ab und an, meist walzen sie allerdings in Highspeed dahin. Das Klangbrett, das sie dabei veranstalten, kommt ordentlich breit daher. Technisch versiert sind die Jungens ganz offensichtlich, egal ob in Bezug auf Riffing, die eingestreuten Solos oder die Drums. Das Songwriting klingt detailreich und ausgefeilt, und die Burschen schreddern und wüten, was geht. Auch der Frontmann macht mit seinen Growls keine Gefangenen.

Als Kehrseite der Medaille lässt sich jedoch ausmachen, dass viele Songs, obwohl einwandfrei gespielt, etwas länger brauchen, bis sie im Gedächtnis bleiben. Die ideale Mischung wäre wohl technische Raffinesse und eine gewisse Eingängigkeit, also Wiedererkennungswert.

Zum Glück gelingt ihnen das dann doch auch wieder, etwa beim Song "Embedded". Der tut sich mit einem catchigen Hook hervor, das im Midtempo dahin kriecht und nebenher echte Nackenbrecher-Parts zu Tage legt. Neben "Upheaval" gibt es mit "Blasphemy" ein weiteres Interlude. "The Divine Falsehood" schlägt in eine andere Kerbe als die restlichen Songs, als es sich um eine äußerst doomige Nummer handelt, die mich irgendwie an Disbelief denken lässt. Dieser Ausreißer, der super ins Ohr geht, tut der Platte äußerst gut.

Zweifelsohne handelt es sich hier um eine beachtliche Scheibe. Technische Death-Fetischisten werden sich an mangelnder Eingängigkeit ohnehin nicht stören, vor allem deshalb, weil das Teil so kompromisslos dahin knüppelt, dass es eine Freude ist. Spielerisch haben es Job For A Cowboy einfach drauf, und "Genesis" ist fraglos von hoher Qualität. Bleibt nur zu hoffen, dass der nächste Release mit einer längeren Spielzeit aufwartet.

Trackliste

  1. 1. Bearing The Serpent's Lamb
  2. 2. Reduced To Mere Filth
  3. 3. Altered From Catechization
  4. 4. Upheaval
  5. 5. Embedded
  6. 6. Strings Of Hypocrisy
  7. 7. Martyrdom Unsealed
  8. 8. Blasphemy
  9. 9. The Divine Falsehood
  10. 10. Coalescing Prophecy

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Job For A Cowboy

Der Name Job For A Cowboy ist eine Anspielung auf die Ranches außerhalb der Heimat der Musiker in Glendale, Arizona. Dort heben die gerade mal 15 Jahre …

4 Kommentare