laut.de-Kritik

Balladen zum Heulen und Stoff zum Tanzen.

Review von

Eine Zeit lang sah es fast so aus, als würde "FH3" überhaupt nicht mehr auf den Markt kommen. Mr. Sami Mark Yahya hatte sich einvernehmlich von Accession Records getrennt und klagte auf seiner Homepage über massive finanzielle Verluste, die im krassen Gegensatz zum Verbreitungsgrad seiner Musik stünden. Kein Wunder, dass da enormes Frustrationspotential bestand.

Letztlich hat es doch noch geklappt, und "FH3" schließt die angekündigte Trilogie ab. Dabei gibt es auf der dritten Scheibe innerhalb von drei Jahren sowohl altbekannte Trademarks als auch ein paar neu integrierte Elemente zu hören. Der Doppelschlag "Electrosluts Extraordinaire" und "Acquire The Fire" lässt zu Beginn sämtliche Hüften kreisen. Hier reihen sich das relativ harte und Industrial-lastige "Another Dead Boy" oder "Hammer Of The Gods" nahtlos ein.

Doch der Mann hinter Faderhead offenbart, dass er auch ein ausgesprochen feines Talent für Balladen besitzt. Geht es Sami bei "Still Missing" mit leicht verfremdenden Effekten auf der Stimme an, ist das getragene und sehr melancholische "Let Me Go" genauso zum Heulen schön wie die Liebeserklärung "Here With You".

Seinen Sinn für Humor und Selbstironie spielt er in "Fuck What You Heard" aber auch dem Tanzflächenfüller "TZDV" aus. Bei den schnelleren Nummern bewegt sich Faderhead noch immer irgendwo zwischen Nitzer Ebb und Panzer AG.

"Zigzag Machinery" kommt wieder sehr tanzbar, bevor "Mr. Fetus" erneut ruhige Klänge auffährt - fast eine Art elektronischer Tribal. Man darf gespannt sein, wie das klingt, wenn Sami dazu live die Gitarre krachen lässt.

Trackliste

  1. 1. Electrosluts Extraordinaire
  2. 2. Acquire The Fire
  3. 3. Still Missing
  4. 4. Another Dead Boy
  5. 5. Let Me Go
  6. 6. Fuck What You Heard
  7. 7. Hammer Of The Gods
  8. 8. TZDV
  9. 9. Here With You
  10. 10. Zigzag Machinery
  11. 11. Mr. Fetus

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