Porträt

laut.de-Biographie

The The

The The als Band im herkömmlichen Sinn zu bezeichnen, würde den Vorstellungen von Gründer Matt Johnson nicht gerecht. Seit der am 15. August 1961 geborene Sohn eines Londoner Pubbesitzers ('The Two Puddings') seine musikalische Karriere begann, zieht er ein mehr oder weniger loses Musiker-Netzwerk einem Dauer-Line-Up vor. Über 300 Musiker, darunter Neneh Cherry, Sinead O'Connor oder The Smiths-Gitarrist Johnny Marr haben seit 1979 den musikalischen Einzeltäter live und im Studio begleitet.

The The: Der aktuelle Song "I Want 2 B U" im Video Aktuelle News
The The Der aktuelle Song "I Want 2 B U" im Video
Die neueste Single der Postpunk-Institution rekurriert auf den Bandklassiker "This Is The Day".

In Zeiten des Post Punk-Underground und des New Wave veröffentlicht Matt Johnson 1981 das Album "Burning Blue Soul" und unterschreibt kurze Zeit später bei Epic. 1979 findet bereits das erste Konzert als The The überhaupt statt, Johnson nutzt dabei Backingtapes für Drums und Bässe, die er während der Arbeit in den Studios von De Wolfe Music aufnimmt. Auf den Bandnamen bringt ihn Mitmusiker Keith Laws.

Johnson hat drei Brüder und wächst in East London auf. Erste Erfahrungen mit der Tüftelei im besagten De Wolfe-Studio macht Johnson im zarten Alter von 15. Schon 1977 platziert er im NME eine Annonce, um eine Band zu gründen, 1978 nimmt er das Demo "See Without Being Seen" auf, sein Solodebüt, das er auf Gigs als Kassette verkauft. "Spirit" (1979), seine zweite Scheibe, wird nie veröffentlicht. Elektronik und Sampling bleiben auch ein prägender Faktor seiner Arbeit in den Achtzigern.

Die offizielle VÖ-Geschichte von The The beginnt 1983 mit der Single "This Is The Day", einem der bekannesten The The-Songs, bzw. der Scheibe "Soul Mining". Das 1986 erschienene Platin-Album "Infected", das einen für die damalige Zeit beeindruckend voluminösen Sound aufweist, bringt endlich die erhoffte Aufmerksamkeit. Als Ein-Mann-Projekt schickt Sänger, Gitarrist und Keyboarder Johnson übrigens nur das gleichnamige Longplay-Video, das einen empfehlenswerten Einblick in des Musikers Psyche bietet, auf Tour.

Neben fiebrigen Albträumen verarbeitet das Multitalent auch politische Themen, er sieht imperialisitisch und negativ kapitalistische Züge im westlichen System und kritisiert dies. In den Achtzigern unterstützt er offen Labour, aus seiner linkspolitischen Ausrichtung macht er keinen Hehl.

"Mind Bomb" markiert 1989 einen Wendpunkt im Schaffen von The The. Handproduzierte Klänge treten in den Vordergrund und Johnson geht erstmals live auf Tour, unterstützt von Johnny Marr, Ex-ABC-Drummer Dave Palmer sowie Bassist James Eller. Mit der bluesorientierten Platte "Dusk" (1993) sowie dem von der Kritik abgelehnten Album "Hanky Panky" (1995), das ausschließlich Interpretationen von Songs der Country-Größe Hank Williams enthält, beschritten The The diesen Weg konsequent fort.

Das 1997 fertiggestellte Album "Gun Sluts" bleibt in der Folge in den Archiven hängen - The The bricht mit Sony. Anno 2000 kehrt Johnson mit der Platte "NakedSelf", neuer Band, neuem Label (Nothing Records, im Vertrieb von Interscope/Universal), neuem Wohnsitz (Chinatown/New York) und eigenem Label (Lazarus) zurück.

Zum Ereignis der Jahrtausendwende passend, können The The-Gigs dann auch zu mystisch angehauchten Events werden. Deren intime Atmosphäre ergibt sich aus der Mischung von Johnsons Predigertalent, einer Prise Lagerfeuer-Romantik und fettem Rockkonzert. Auch wenn die besinnlicheren Töne mittlerweile deutlich überwiegen.

2002 spielt Johnson beim Meltdown Festival sein vorerst letztes Konzert. Im selben Jahr erscheint die Single-Collection "45 RPM: The Singles Of The The". 2007 findet sein wohl bekanntester Track "This Is Day" Verwendung in einem M&M-Commercial. Johnson veröffentlicht zudem die Download-Only-Single "Mrs Mac". Ein Release-Datum für das dazugehörige Album "The End Of The Day" bleibt wieder mal aus.

Radio Cinéola - am 1. Januar 2010 bricht Matt Johnson via thethe.com erneut sein Schweigen: An jedem ersten des Monats meldet er sich - einem Piratensender gleich - mit 15 Minuten neuem Material, Interviews oder Archivperlen aus dem Untergrund. Geplant sind vorerst 12 Sendungen. Maintopic im Januar: Matts Soundtrack zum düsteren Independent-Streifen "Tony". Die Radioshows gibts auch zum kostenlosen Download. Johnson gründet zudem einen kleinen Buchverlag - Fifty First State Press - die erste Veröffentlichung erfolgt 2012. Im selben Jahr erscheint ein weiterer Soundtrack: "Moonbug".

Fanmails inspirieren ihn zum 30-jährigen Jubiläum seines Major-Debüts "Soul Mining" 2014 gleich ein ganzes 2-LP-Boxset aufzusetzen. Matt durchforstet parallel sein umfangreiches Privatarchiv - weitere Releases mit altem Material (etwa "The Pornography Of Despair" - laut Matt der 'Missing Link' zwischen "Burning Blue Soul" und "Soul Mining") sollen folgen. Ein komplett neues The The-Album stellt er in einem Interview ebenfalls in Aussicht. Gleichwohl folgt erneut ein Soundtrack: "Hyena" (2015).

2016 stirbt Matts Bruder Andrew an einem Gehirntumor: Als Andy Dog designte er viele der The The-Plattencover. Ihm widmen The The im April 2017 zum Record Store Day ihren ersten neuen Song seit 15 Jahren: An "We Can't Stop What's Coming" wirkt u.a. wieder Johnny Marr mit. Der Track findet auch im Dokufilm "The Inertia Variations" Verwendung, in dem u.a. der Tod seines bereits 1989 verstorbenen Bruders Eugene thematisiert wird.

Im September kündigt Johnson zudem die ersten Livegigs in Europa, USA und Australien seit 17 Jahren an: Gitarrist Barrie Cadogan, DC Collard (Keys), James Eller (Bass) und Drummer Earl Harvin stehen im Line-up. Parallel veröffentlichen The The das umfassende Boxset "Radio Cinéola Trilogy", das u.a. Songperformances, Matts Radioshow und auch "The Inertia Variations" umfasst.

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2019 steht das 40-jährige Bandbestehen an: "Times goes fast", kommentiert Johnson nostalgisch. Im Jahr zuvor erscheint die authorisierte Bandbio "Long Shadows, High Hopes: The Life And Times Of Matt Johnson & THE THE". Am 1. Juni 2020 postet Matt dramatische News: Mitten in der Coronakrise erkrankt der 58-jährige Musiker - nach eigenen Angaben grundsätzlich körperlich fit wie eh und je - an einer lebensgefährlichen Halsinfektion. Nach der erfolgreichen OP folgt eine mindestens sechsmonatige strikte Singpause.

Zuvor schürft Matt noch tiefer in seinen Archiven: Im Juni 2020 erscheint aus dem Off ein neue alte Platte: 1979 veröffentlichte er auf Kassette sein erstes Album "See Without Being Seen". Die anschließend verloren gegangenen Mastertapes werden wieder auf Vordermann gebracht und digitalisiert. Die Platte enthält fast ausschließlich Soundskizzen und transportiert die ein oder andere Idee. Spätere Hits wie "Slow Train To Dawn" oder "Dogs Of Lust" lassen sich allerhöchstens in homöopathischen Ansätzen erahnen. Johnsons prägnantes Organ war gleichwohl schon in Teenagerjahren präsent. Ein Release für Sammler.

Daneben nimmt Matt im Coronasommer an mehreren Twitter-Listening-Parties von Charlatans-Leadsänger Tim Burgess teil. Dabei hören und besprechen Fans, Tim und Matt gemeinsam die Platten "Infected", "Soul Mining" und "Mind Bomb".

Noch immer sieht sich Johnson in der Pflicht, die westliche (imperiale) Konsumgesellschaft zu kritisieren und auf - seiner Meinung nach - geheime und manipulative Machenschaften innerhalb der Demokratie hinzuweisen. Parallel erweist er sich im Zuge der Pandemie offen für Verschwörungstheorien und teilt besonders auf seinem Twitter-Kanal Inhalte, in denen so genannte alternative Medien beispielsweise Bill Gates und Covid-19 verschwörungstheoretisch in Verbindung bringen.

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