Porträt

laut.de-Biographie

The Raconteurs

Nach mehr als sieben Jahren intensiven Farbenspiels muss auch mal was anderes herhalten. Was nicht heißt, dass sich Jack White neben seiner Hauptband The White Stripes nicht hier und da ein Engagement in anderen Projekten gönnen würde. Als Produzent arbeitet er unter anderem an Loretta Lynns "Van Lear Rose" (2004) mit, lässt beim Duett "Portland, Oregon" auch seine Stimmlappen vibrieren. Unterstützung bekommt die Honky Tonk-Legende Lynn auf ihrem Album von einer Band namens Do-Whaters, aber dazu später mehr ... die historische Verzahnungsstruktur der Raconteurs-Mitglieder ist recht komplex.

Vorchecking: Beatrice Egli, Adel Tawil, Bausa, Raconteurs
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Außerdem ab Freitag neu: Willie Nelson, Prince, Hollywood Vampires, Alexander Marcus, The Rolling Stones, Memoriam, Abwärts, etc.
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Zurück zu Herrn White: In einer Simpsons-Folge schenkt er Bart ein Schlagzeug und macht die arme Lisa eifersüchtig. Auch auf Leinwand darf man White bewundern: In Jim Jarmuschs Film "Coffee And Cigarettes" (2003) zeigt Jack in einer Episode seiner "Filmschwester" Meg eine selbstgebaute Tesla-Spule ("Jack Shows Meg His Tesla Coil"). Jim Jarmusch wiederum dreht 2005 sein Werk "Broken Flowers", zu dessen Soundtrack The Greenhornes zusammen mit Holly Golightly den Song "There Is An End" beisteuern. Bei den Grünschnäbeln spielen neben Sänger Craig Fox zwei andere Mannen die Hauptrollen: Patrick Keeler und "Little" Jack Lawrence. Diese feinen Herren waren - Überraschung! - auch Teil der Lynn-Studio-Band Do-Whaters (siehe oben). Womit schon mal eine Verbindung geschaffen wäre. Die Rockband aus Cincinatti (Ohio) veröffentlicht unter anderem auch eine EP mit dem Namen "East Grand Blues". Und wer hat die produziert? Richtig: Brendan Benson. Die Raconteurs sind komplett.

Zwei talentierte Musiker tun sich zusammen, in diesem Fall die Freunde Jack White (Gitarre, Gesang) und Brendan Benson (Gitarre, Gesang), schreiben einen Hit ("Steady As She Goes") und gründen 2005 in der Autostadt Detroit (Michigan) die Alternative Rock-Band The Raconteurs. Ohne Rhytmus-Sektion taugt das Ganze nicht, das wissen die beiden auch, daher holen sie sich mit Patrick Keeler (Schlagzeug) und Jack Lawrence (Bass) zwei alte Bekannte ins Boot. Ende Januar 2006 steht die limitierte erste Single "Store Bought Bones" als (Doppel-A-) 7" mit "Steady As She Goes" auf der anderen Seite in den Läden. Das Video zu "Steady As She Goes" drehte übrigens Jim Jarmusch.

Nach einer kleinen UK-Tour Ende März kommt es im April 2006 zu einer Namensänderung, allerdings nur in Australien, wo bereits eine Jazzband aus Queensland unter dem Namen The Raconteurs zugange ist: In Sidney, Perth und sonst wo im Outback werden die Raconteurs zu The Saboteurs. Mitte Mai 2006 veröffentlichen The Raconteurs auf XL Recordings ihr Debüt-Album "Broken Boy Soldiers".

Bei Live-Auftritten spielen die Raconteurs neben den Songs ihres Albums gerne auch Coverversionen, darunter "Crazy" von Gnarls Barkley oder auch "Bang Bang (My Baby Shot Me Down)", zuletzt interpretiert von Nancy Sinatra. Für das britische Mojo Magazine ist "Broken Boy Soldiers" das Album des Jahres, bei der Grammy-Verleihung 2007 geht die zweimal nominierte Scheibe dagegen leer aus.

The Raconteurs - Help Us Stranger
The Raconteurs Help Us Stranger
Durchwachsenes Comeback nach viel zu langer Pause.
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Im März 2008 kündigen The Raconteurs ihr zweites Album "Consolers Of The Lonely" an. Um Tauschbörsen-Nutzern ein Schnippchen zu schlagen, liegt zwischen Ankündigung und Veröffentlichung nur eine Woche.

Mit zwei Top Ten-Alben im Kreuz lässt es sich natürlich gut touren. In den Jahren danach trifft man sich in den Staaten aber nur noch sporadisch auf der Bühne. Doch einzig der körnig sehenswerte Gig im Rahmen des Montreux Jazz Festivals am 7. Juli 2008 erscheint mit vier Jahren Verspätung auch als Live-DVD: Diese Leute sind für die Bühne geboren.

Volle elf Jahre verstreichen, ehe sich die Raconteurs mit "Help Us Stranger" zurückmelden. Eine lange Zeit, manch einer hat nicht mehr an die Rückkehr der Band geglaubt. Auf dem dritten Album präsentieren sich die Raconteurs um einiges bombastischer als zuvor: die einst dezente Instrumentierung wird von Percussion, Synthesizer und Gitarrenspuren abgelöst. Jeder Konzertbesucher bekommt zum Ticket die neue Scheibe als Gratis-CD geschenkt, in der Hoffnung, so ein neues Publikum für die Schallplatte zu interessieren. Die Raconteurs bleiben sich treu und gehen immer noch andere Wege als die meisten Bands.

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Surftipps

  • Offizielle Seite

    Die Raconteurs in Monochrom-Optik und Tasten-Navigation.

    http://www.theraconteurs.com/

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