laut.de-Kritik

Gefälliger Elektropop. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Review von

Duffzack Duffzack. Soffy O kommt jetzt solo. Es hat sich ausgetoktokt. Das Erfolgsrezept, mit dem die aparte Schwedin dereinst mit den Elektrotüftlern von TokTok wider Erwarten die Charts unsicher machte, ist mit leichten Variationen das gleiche geblieben.

Duffzack! Trocken programmierte Beats platschen durch den Raum, ehe Soffy ihren Gesang an die artifiziellen Klänge schmiegt. Mit einer Stimme gesegnet, die weit und breit ihresgleichen sucht, haucht sie sich durch die elf Songs ihres Solo-Debüts. Prominente Unterstützung leisteten Mocky und Jamie Lidell, die ihr sowohl auf der Produzentenseite als auch songschreiberisch unter die Arme griffen.

"The Beauty Of It" unterhält mit gefälligem Elektropop. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Im Gegensatz zu "Missy Queen"-Zeiten zielt das Material jedoch weniger darauf ab, die Hüften schwingen zu lassen. Eher fordert Soffy die Zuhörer auf, gemütlich den dargebotenen Weisen zu lauschen. Vor ausladenden Sounds schreckt sie dabei nicht zurück. Da fideln die Violinen, Pauken poltern dezent im Hintergrund, und auch das eine oder andere Glockenspiel fügt dem Sound Akzente hinzu.

Soffys Organ pendelt immer irgendwo zwischen Egal-Attitüde und Larmoyanz hin und her. Diesen Eindruck verstärken ihre Texte, die meist Befindlichkeiten thematisieren, die von Beziehungsproblemen her rühren. Leider schwingt das Stimmungspendel der einzelnen Songs nicht sonderlich weit aus. Ein wenig mehr Pfeffer im Elektro-Popo hätte nicht geschadet. Die Suche nach der eigenen Musik-Identität fördert neben der netten Single "Maybe A Dog" auch lahme Enten wie "Don't Go Away" zutage. Hier schrammt Frau O gerade noch so am R'n'B-Schlonz amerikanischer Prägung vorbei. Da hilft auch Mockys Gesangspart nicht mehr viel.

Hübsch anzuhören ist Soffy, wenn sie im virtuellen Baströckchen um "Everybody's Darling" herum shufflet, zur Höchstform läuft sie auf, wenn sie und ihre Kumpels die ausproduzierte Erwartbarkeit außen vor und es mal richtig knarzen lassen. Rückwärts geloopte Hihat-Sounds und bedrohlich grummelnde Effekt machen "Fun Fun Fun" zu einem feinen Track. Wären die housigen Beats im Hintergrund etwas dominanter, hätte daraus ein astreiner Kopfnicker werden können.

Das ist bezeichnend für Soffys erste Solo-Gehversuche: Die Ansätze lassen eine ambitionierte Sängerin erkennen, die sich musisch ausdrücken möchte. So ganz überzeugt "The Beauty Of It" letzten Endes dann aber doch nicht. Zu viel Tranfunzeligkeit beherrscht das Bild.

Trackliste

  1. 1. Let Me Care
  2. 2. Maybe A Dog
  3. 3. You Push Me
  4. 4. Don't Go Away
  5. 5. Haven't Had Much
  6. 6. Everybody's Darling
  7. 7. I Never Know
  8. 8. Come With Me
  9. 9. Fun Fun Fun
  10. 10. Does Anybody Know
  11. 11. My Disguise

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