laut.de-Kritik

Brettharte Riffs und fantastische Gesangslinien.

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Nicht nur bei den noch verbliebenen Mitgliedern von Fates Warning ist es ja schon lange Usus, das ein oder andere Nebenprojekt am Start zu haben. Auch Ex-Drummer Mark Zonder glänzt die Tage mit seiner neuen Combo Slavior. Während Jim Matheos mit O.S.I. Zeichen setzt, geht Ray Alder ja schon seit einigen Jahre bei Redemption fremd.

Der erneute Seitensprung hört auf dem Namen "The Origins Of Ruin" und setzt da an, wo sie vor zwei Jahren mit "The Fullness Of Time" aufgehört haben. Wer sich bei Fates Warning nie so recht damit anfreunden konnte, dass die Gitarren immer mehr an Präsenz und vor allem an Druck verloren haben, der ist bei Redemption goldrichtig. Allerdings muss man dazu sagen, dass Ray Alder hier ein gutes Stück anders singt, als bei seiner Stammcombo, und zwar nicht so klar wie bei Fates Warning, sondern rauer, fast schon heiserer.

Da es aber - wie gesagt - in Sachen Härte auch kräftiger zur Sache geht, ist das nun wirklich kein Beinbruch. Immerhin kreiert der Sänger immer noch mit Leichtigkeit ein paar fantastische Gesangslinien. Wie viel Freiraum er dabei hat, ist allerdings fraglich, immerhin zeichnet Bandkopf Nic van Dyk für sämtliche Kompositionen und Texte verantwortlich. "The Death Of Faith And Reason" könnte genauso gut von einer der letzten Nevermore-Scheiben stammen. Die Riffs sind bretthart, und auch wenn Rays Stimme natürlich nicht mit der von Darrell Wayne zu vergleichen ist, sind die Ansätze doch ähnlich.

Natürlich sind auch die Dream Theater-Parallelen nach wie vor deutlich zu hören, sie treten vor allem bei den beiden überlangen Songs wie "Memory" und dem abschließenden "Fall On You" zutage. Stücke dieser Länge sind für Redemption aber ja nichts Besonderes mehr, da verwundert schon eher der kurze, melancholische Titeltrack und das Fehlen von 20-Minuten-Epen.

Das ist aber allenfalls Makulatur, denn die übrigen, kürzeren Stücke begeistern natürlich ebenfalls. Bleibt nur die Frage offen, ob sich nach Slavior und Redemption auch Fates Warning mal wieder mit einem wirklich überzeugendem Album zurück melden.

Trackliste

  1. 1. The Suffocation Silence
  2. 2. Bleed Me Dry
  3. 3. The Death Of Faith&Reason
  4. 4. Memory
  5. 5. The Origins Of Ruin
  6. 6. Man Of Glass
  7. 7. Blind My Eyes
  8. 8. Used To Be
  9. 9. Fall On You

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