laut.de-Kritik

Disco From Outer Space mit Kanten und Brüchen.

Review von

Wer im Frühjahr 2003 Radio 4 auf ihrer Deutschlandtour gesehen hat, dürfte ebenso in den Genuss eines Auftritts der Vorband Out Hud gekommen sein, deren Debüt "Street Dad" bereits 2002 erschien. Anders als der von Downtempo dominierte Vorgänger präsentiert sich das aktuelle Werk in einer weitaus offensiveren Haltung. Nicht nur was das Tempo angeht. Darüber hinaus nehmen die New Yorker in "Dear Mr. Bush, There Are Over 100 Words For Shit And Only One For Music. Fuck You, Out Hud", mit einem augenscheinlich recht platt geratenen Titel Stellung zum amerikanischen Präsidenten.

Out Hud gehen als real existierende Band vor, bringen vereinfacht gesagt, Indie-Rock und Elektronik in ein stimmiges Gefüge und schaffen daraus eine Gemengelage, die schlicht Lust auf Zappeln weckt. Kommt her und bewegt eure Ärsche. So einfach kann das sein. Ihre Musik speist sich aus einem ansteckenden, organisch klingenden Sound aus schmutzigen Grooves mit allerhand Drive, Tribal Beats und atmosphärischen Klängen, die ihren Ursprung wohl weit draußen haben. Klingt schon abgefahren, das Ganze. Einschließlich des an sich netten Gesangs, der allerdings auch mal schnell nervt, angesichts des holden Tralalas, das bisweilen von den Damen angestimmt wird.

Der Waschzettel hält für den Stil der Band die Beschreibung Mutant Disco parat. Eigentlich nicht so abwegig. Denn letzten Endes fabrizieren sie in ihrer Konstellation aus fünf Musikern mit herkömmlichen Instrumenten für die Dancefloors unserer Zeit eine eigenwillige und ebenso verstrahlte Funk-Disco From Outer Space mit Kanten und Brüchen. Zumal es bei Live-Auftritten ohnehin kein Halten geben soll, schließlich gelten Out Hud als erstklassige Unterhalter.

Im Hinblick aufs Marketing ist es natürlich auch noch von Vorteil, wenn im Zusammenhang mit Out Hud ebenso die Namen jener momentan recht angesagten New Yorker Acts wie !!! und LCD Soundsystem fallen, bei denen einige Mitglieder der Band involviert sind. Im Grunde genommen haben Out Hud diese Querverweise gar nicht nötig. Sie können sich auf "Let Us Never Speak Of It Again" verlassen, das von Mal zu Mal intensiver wirkt.

Trackliste

  1. 1. This Just In (Intro)
  2. 2. It's For You
  3. 3. One Life To Leave
  4. 4. Old Nude
  5. 5. The Song So Good They Named It Thrice
  6. 6. How Long
  7. 7. 2005: A Face Odyssey
  8. 8. The Zillionth Watt (interlude)
  9. 9. Dear Mr. Bush, There Are Over 100 Words For Shit And Only One For Music. Fuck You, Out Hud
  10. 10. The Stoked American

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