Musik küsst bildende Kunst: Auf dem Hamburger Event kommen Soundfetischisten und Kunstliebhaber auf ihre Kosten.

Hamburg (anu) - Die größte Flussinsel Europas wird zum Treffpunkt für Szene-Grenzgänger: Das Dockville Festival wartet vom 13. bis 15. August mit allerlei Gitarrengeschrammel, Computergestöpsel sowie Malerei, Installations- und Grafikkunst auf.

Wir machen durch bis morgen früh

Mit der Skyline der Hansestadt im Hintergrund kann man Tag und Nacht auf sieben Floors im Stadtteil Wihelmsburg am Reiherstieg durchzappeln und sich zwischendurch dem Schöngeist hingeben. Zum vierten Mal ist das Dockville zudem musikalische Schnittstelle zwischen Gitarren- und Computermusik.

Wir Sind Helden, Sophie Hunger und Ja, Panik bilden die Deutschpop-/Akustikfolk-/Indierock-Front. Die zu Recht gehypten Indie-Geeks The Drums und ihre Kollegen Portugal.The Man legen auf ihrer Deutschlandtour einen Stopp in Hamburg ein.

Das heiße Brit-Trio Kitty, Daisy & Lewis gibt dazu seinen auf die 40er- und 50er-Jahre rekurrierenden Sound zum Besten, Fanfarlo packen die Banjos aus und Bonaparte führen ihre abgedrehte Zirkusshow auf.

Elektronisch bis minimal wird es mit Frittenbude, Bratze, Ada, Uffie, Fritz Kalkbrenner, Schwefelgelb und Sascha Funke. Außerdem dabei sind Jamie T., Delphic, Klaxons, Bombay Bicycle Club, We Were Promised Jetpacks, Jan Delay, Therapy?, Gustav, Jupiter Jones, DJ Phono, K.I.Z., I Blame Coco und und und. Was will man da noch mehr einfordern?

Luxus okay

Das Kunst- und Musikhappening ist bequem mit Fahrrad, S-Bahn, Auto oder dekadent per Taxi ab Hamburg Hauptbahnhof in 15 Minuten zu erreichen. Freitags ab 12 Uhr könnt ihr eure Zelte auf der großen Wiese neben der Festivalarea aufschlagen. Der Campingplatz bleibt bis Montag, 12 Uhr, geöffnet.

Für den Dockville-Spaß zahlt ihr bis zum 11. Juli noch 69 (zzgl. Gebühren). Camping kostet 5 Euro plus 5 Euro Müllpfand, den ihr bei Abgabe des Müllsacks wiederbekommt. Tageskarten (zwischen 39 und 44 Euro samt Gebühren) sind ebenfalls erhältlich.

Waschstationen gibt es gratis. Gehobener gehts im Duschcamp zu, wo einmal Sauberschrubben 2 Euro kostet. Dixies sind überall platziert. 50 Cent bezahlt ihr für den Komfort einer Keramikschüssel. Was will man auf einem Festival mehr verlangen? Zumal das Dockville ohne kommerzielle Sponsoren auskommt!

Wer sich die ultimative Camping-Erfahrung nicht geben will, kann auf dem Wohnmobil-Platz für 20 Euro seinen Schlafwagen parken. Der Platz ist begrenzt, also bitte vorher anmelden. Auf dem Campinggelände gibt es zudem einen Supermarkt. Außerdem kommt das Dockville gänzlich ohne kommerzielle Sponsoren aus!

Genuss vs. hemmungsloser Konsum

Wie das Kunstmagazin Art 2008 begeistert titelte, steht beim Dockville "das kollektive Erlebnis, bei dem sich die Besucher selbst einbringen, an erster Stelle". In diesem Sinne steht auch das Projekt Beiboote, das dieses Jahr erstmals ans Mutterschiff andockt: Künstler, Architekten und DJs aus Kopenhagen veranstalten eine Dänische Nacht.

Auf der Hauptbühne gibt es Poetry Slam vom Feinsten. Und die MS Hedi, die Hamburgern als schippernde Party-Barkasse bekannt sein dürfte, bringt Festivalgänger trockenen Fußes im Shuttle-Service von den Landungsbrücken direkt zur Insel. Dockville Ahoi!

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