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Prinz Porno - "Mit Abstand"

Was will uns der Künstler hiermit sagen? Man möge mich aufklären: Stand das Pseudonym Prinz Porno schon immer für einen müden Gangstarapabklatsch auf Beats, für deren Beschreibung ein Superlativ von "lauwarm" erfunden werden müsste? Falls ja: Wieso war er für sowas mal beliebt? Und falls nein, wie genau gelangen ihro Majestät Porno plötzlich zur Vorstellung, er sei in irgendeiner wie auch immer gearteten Weise "Street" oder "Trap" oder habe irgendeine Form von "Credibility"?

Nur um das klarzustellen: Ob Friedrich Kautz sich wirklich eines Lebens in Saus und Braus erfreut, im Christian Dior-Mantel über die Sonnenallee flaniert, in Kreisen der Unterwelt wie in der Schickeria gleichermaßen selbstverständlich verkehrt, ist hier völlig egal. Ich halte es für nicht sehr wahrscheinlich, aber man weiß ja nie. Was "Mit Abstand" zur kreativen Totgeburt macht, ist der Umstand, dass man ihm diese lyrische Rolle nie, nie, niemals nicht abkauft. Ich meine, "Ferrari in Orange / ihre Haare platinblond / ich fühl' mich auf dem Beat so wie der Pate in der Bronx", ja ja, schon recht. Das Gefühl will man ihm ja auch gönnen. Aber dermaßen uninspiriertes, zu einem großen Teil von anderswo abgekupfertes Gelaber über Auto, Uhr und ein angebliches Ego, wie auf "Mit Abstand" vorgeführt, will dieses Gefühl beim besten Willen nicht aufkommen lassen.

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