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Marlon Craft / YN Jay / Babyface Ray

38. Marlon Craft

Herkunft: New York
Monatliche Hörer: 400.000

DJBooth war irgendwann um 2017 das beste Hip Hop-Magazin der Welt. Das läuft inzwischen leider nicht mehr so smooth, weil sie irgendwann auf den Trichter gekommen sind, ambitionierte Newcomer seien das einzige, das Leute in irgendeiner Form interessiert. Weil realer Hip Hop wichtig ist, landeten sie mit sehr viel Berichterstattung über Figuren wie Marlon Craft. Dieser New Yorker ist handwerklich tadellos. Da beginnt und endet seine Geschichte, wenn man gnädig seine eher holprigen Versuche ignorieren möchte, kontrovers und politisch zu sein. Er ist ein beseeltes "Lyrical-Spiritual-Miracle"-Klischee, und auch wenn der Markt dafür derzeit wieder wächst, sollte man sich nicht vom soliden ersten Eindruck täuschen lassen.

XXL-Faktor: 2/5

37. YN Jay

Herkunft: Beecher, Michigan
Monatliche Hörer: 1,4 Millionen

Ähnlich wie der New Yorker Drill damit strugglet, wird es auch aus Detroits gerade blühender Szene wohl niemand schaffen, sie auf dem Cover zu repräsentieren. Aber während den New Yorkern nach Pop Smokes Tod einfach die Galionsfigur fehlt, wurde die Detroiter Speerspitze Sada Baby einfach wegignoriert. Bleiben wir halt mit den weniger interessanten Detroit-Rappern zurück, die aber trotz alledem immer noch ziemlich cool klingen. YN Jay zum Beispiel macht Anime-Geek zum einen, ruchlose Horniness zur anderen, und kombiniert das mit Cartoon-Stimme und typisch Detroiter Konversations-Ton. Das taugt nicht jedem, und sein letztes Tape "Ninja Warrior" war auch kein Volltreffer, aber ein unterhaltsamer Typ ist er allemal.

XXL-Faktor: 2/5

36. Babyface Ray

Herkunft: Detroit, Michigan
Monatliche Hörer: 430.000

Machen wir mit Detroit weiter und erklären dessen etwas geschichtsträchtigeren Botschafter: Babyface Ray ist quintessentiell für den modernen Sound der Stadt. Heißt: Er klingt taumelig auf dem Beat, vertieft in eigene Gedanken und lowkey halbtot. Es ist irgendwie schwer zu erklären, was diesen Kerl so cool macht, wenn man nicht eh schon versteht, was Detroit-Rap so cool macht. Aber glaubt mir: Auf Posse-Tracks der Stadt und anderen Kollaborationen bringt er immer wieder eine richtig gute Energie, die sich nur mit Aura oder übernatürlichen Kräften erklären lässt.

XXL-Faktor: 2/5

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