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Plätze 65 bis 58

65. YSN Flow (Cleveland, 540.000 monatliche Hörer)

Okay, wir kommen langsam aus dem Terrain der absoluten Nonames heraus und sprechen über die Kids, die zumindest solides Potential mitbringen oder musikalisch ganz interessant erscheinen. YSL Flow hier macht ein bisschen Eindruck, weil mit sechzehn so rappen zu können halt doch auch in einer Welt nach Nas nicht unbeeindruckend ist. Vom namensgebenden Flow abgesehen, wirkt aber alles andere so generisch wie der Name selbst.

XXL-Faktor: 1,5/5

64. Kevo Muney (Memphis, 1,2 Millionen monatliche Hörer)

Ja, zugegeben, den hier habe ich vor allem deswegen herausgegriffen, weil sein Name sich zu Kevin Geld übersetzen lässt. Vergiss YSN Flow, das ist ein guter Rappername. Aber okay, Spaß beiseite, dieser Memphis-Crooner hat eine ziemlich interessante, gutturale Stimme, die er auf seinem größten Hit "Leave Some Day" zu einem intensiven, düsteren Klangbild einsetzt. Ein guter Song von einem guten lokalen Artist, wenn der in Zukunft gute Features kriegt, könnte das ziemlich nach oben gehen.

XXL-Faktor: 1,5/5

63. Ruby Rose (Atlanta, 930.000 monatliche Hörer)

Es tut mir Leid, das festzustellen, aber genau wie sehr viele Herren dieser Liste sehr offensichtlich bei Lil Baby abschauen, werden wir einer Menge Damen begegnen, die so klar bei Cardi und Megan klauen, dass man kaum erklären kann, was jetzt ihr Eigenwert sein soll. "Big Mouth" von Ruby Rose zum Beispiel wäre ein Megan Thee Stallion-Song, wenn die ein gutes Stück schlechter rappen könnte. Dafür hat sie aber ein Stück Trap-Geschichte geschrieben: Sie ist nämlich die Frau, die im ikonischen Video von "Bad And Boujee" der Migos gestanden hat.

XXL-Faktor: 1,5/5

62. Vory (Kentucky, 920.000 monatliche Hörer)

Von diesem Kerl hat zwar noch niemand so richtig gehört, aber wir haben vermutlich alle schon einmal Dinge mit ihm gehört. Als langjähriger Industrie-Grinder hat Vory nämlich schon an großen Projekten von Jay-Z, Beyoncé und Drake mitgewirkt. Beeindruckend, macht seine Musik aber auch nicht viel spannender. Die mag solide geschrieben sein, aber abseits seiner Connections bringt er wenig Starpower mit.

XXL-Faktor: 1,5/5

61. Slimelife Shawty (Atlanta, 620.000 monatliche Hörer)

Dass der Kerl einer der größeren Durchstarter des letzten Jahres in Altanta ist, zeigt ehrlicherweise vor allem, dass die Welle an Atlanta-Psychedelia langsam verebbt. Slimelife Shawty macht soliden Thugger-Gedenksound, aber in einer Welt, in der das schon viel spezifischer und weiter entwickelt von Artists wie Gunna, SahBabii und Lucki betrieben wird, bringt er außer eines witzigen Namens kaum etwas Neues ins Game.

XXL-Faktor: 1,5/5

60. Lancey Foux (London, 262.000 monatliche Hörer)

Vom den Thugger-Klonen zum etwas weniger bevölkerten Genre des Playboi Carti-Klone. Davon gibt es inzwischen zwar auch schon einen guten Schlag, aber zumindest gab es bisher noch keinen Briten. Wenn also dieses sehr spezifische Verlangen euch plagt, dann erfüllt Lancey Foux euren Wunsch, endlich einen britischen Carti hören zu können. ... äh, endlich?

XXL-Faktor: 1,5/5

59. Boslen (Vancouver, 390.000 monatliche Hörer)

Ein Kanadier, der direkt am Anfang seiner Karriere mit der 808-Mafia arbeitet? Das macht schon ein bisschen hellhörig. Wo sie den Typen wohl aufgegabelt haben? Aber die Musik verrät dann doch, dass Boslen vermutlich vor allem für seinen einigermaßen stabilen "Rodeo"-Ära-Travis Scott-Sound gesignt wurde. Kann man schon so machen, braucht aber noch etwas Zeit, bis daraus ein richtig eigenständiger Artist wächst.

XXL-Faktor: 1,5/5

58. LiBand (Louisiana, 24.000 monatliche Hörer)

Man muss ja ehrlich sagen, der Mainstream dieser Rapper ist so uniform am Trap-Crooner-Style, dass man jeden konventionelleren Rapper-Rapper extra hervorheben möchte. LiBand hier nimmt für seine prominenteste Single "My Sins" den "Outside Today"-Flow von YoungBoy Never Broke Again und macht daraus soliden, andächtigen Spitter-Sound. Ein Genie ist es nicht, aber zumindest ein bisschen Abwechslung zum sonstigen Meta.

XXL-Faktor: 1,5/5

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