Stefan Raab muss kein Schmerzensgeld an Nil Schaller zahlen, entschied das Landgericht Berlin gestern. Die Entscheidung wegen eines Strafbefehl-Antrags in München steht noch aus.
Berlin (ben) - TV-Moderator Stefan Raab muss kein Schmerzensgeld zahlen. Das Landgericht Berlin stufte Raabs derben Scherz über die gebürtige Türkin Nil Schaller gestern als "zulässige Satire" ein. Er hatte die Mutter in seiner Show TV Total als "perfekt getarnte Drogendealerin" verhöhnt. Dies verstoße nicht so sehr gegen die Persönlichkeitsrechte der Klägerin, als dass die Geldforderung in Höhe von 90.000 Euro gerechtfertigt sei, begründeten die Richter ihr Urteil.
Dennoch ist der Fall für Raab noch nicht endgültig ausgestanden: Zum einen kann Schaller gegen das Urteil Berufung einlegen, zum anderen hat die Münchener Staatsanwaltschaft bekanntlich einen Strafbefehl in Höhe von 150.000 Euro gegen den TV-Star beantragt. Hier steht eine Entscheidung der Richter noch aus.
Während der Verhandlung hat möglicherweise ausgerechnet eine eidesstattliche Erklärung der Schwiegermutter Schallers den Ausschlag gegeben. Raab-Anwalt Heiko Klatt las sie während der Verhandlung vor, schreibt die Onlineausgabe der Welt. Unter anderem sagte die Schwiegermutter aus, dass Schaller zunächst von dem überraschenden Fernsehauftritt begeistert gewesen sei. Auch der Verwendungszweck des Geldes stand scheinbar schon fest. "Sie hat uns erzählt, was sie mit dem Geld machen will: Schulden bezahlen und neue Möbel kaufen."
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