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September: Dinosaur Jr.-Film "Freakscene"

Irrwitzige Gitarrensoli, hämmernde Drums, Nuschelgesang: Dinosaur Jr. sind Mitte der 80er Jahre ihrer Zeit voraus. Und 2021 als eine der wenigen Bands, die damals das Genre Alternative Rock prägten, noch bzw. wieder in ihrer Originalbesetzung aktiv. Ein klarer Fall für eine karriereumspannende Film-Doku, wie es sie beispielsweise über ähnlich visionäre Kollegen wie die Pixies längst gibt ("Loudquietloud"). Wie bei der Band aus Boston sind alte Animositäten und Zerwürfnisse längst beigelegt. Mitte der Nullerjahre beendeten Dinosaur Jr. ihre Eiszeit und schätzen einander seither in beinahe verdächtiger Harmonie. Einziges Problem hinsichtlich etwaigen Documentary-Plänen: Der Ruf von Songwriter und Gitarrist J Mascis als wortkarger bis stummer Eigenbrötler eilt ihm selbst im exzentrisch veranlagten Rockbusiness meilenweit voraus. Der deutsche Regisseur Philipp Reichenheim hat diese harte Nuss nun geknackt: "Freakscene" ist ein spannender Rollercoaster-Ride, der einen ins spannungsgeladene Innenleben dieses Trios mitnimmt und einen ebenso schnell wieder heraus katapultiert. Eine Meisterleistung, auch wenn Reichenheim wohl weniger aufgrund seiner Arbeiten für Atari Teenage Riot oder Iggy & The Stooges an den Job kam, sondern weil er der Bruder von J. Mascis' Ehefrau ist. (hier geht's zur Film-Review)

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