Seite 1 von 14

Ariel Pink: Gegenrede bei Fox


Aaron Bruno wäre so etwas nicht passiert. Der Awolnation-Chef verzichtet komplett auf politische Aussagen im Rahmen seiner Kunst, wie er letztes Jahr noch einmal verdeutlichte. Warum das manchmal besser sein kann, erlebt US-Indie-Rocker Ariel Pink derzeit in ungeschönter Deutlichkeit. Nach Bekanntwerden seiner Kapitol-Demo-Teilnahme sieht sich der Kalifornier einem verheerenden Presseecho inklusive aufgekündigtem Labeldeal gegenüber. Man könnte fast Mitleid mit ihm bekommen, denn Pink ist sich nach wie vor keiner Schuld bewusst, wie er in einem TV-Interview klarstellte.

Nicht irgendwo, sondern standesgemäß bei Fox News, im Gespräch mit Trumpismus-Spezialist und Fox-Primetime-Star Tucker Carlson. Der stellt selbstverständlich nicht die zwingenden Fragen, die wohl die Mehrheit der Pink-Fans weltweit bewegen ("Was zur Hölle machst du bei einer Trump-Demo namens 'Stop The Steal'?"), sondern agiert als stichwortgebender Erfüllungsgehilfe der Position seines Senders: Wer nicht am Sturm des Kapitols dabei war, hat sich nichts zu schulden kommen lassen, sondern lediglich eine Veranstaltung des Präsidenten besucht. Pink führt aus, dass er seine Stimme damals weniger für Trump, sondern gegen den grassierenden Cancel-Culture-Zeitgeist abgegeben habe, was ihn nun bestätige. Sein Label Mexican Summer habe ihm außerdem zunächst nur mitgeteilt, dass die öffentliche Entrüstung über seine Demo-Teilnahme immens groß sei, erst später habe man sich entschieden, den Vertrag mit Pink zu kündigen. Die negative Presse ist Pink zufolge alleinschuldig an seiner Misere. Er könne sich nun nicht einmal mehr einen Anwalt leisten, seine Karriere sei zerstört worden und überhaupt erkenne er sein Land nicht wieder. Nicht mal mehr auf Tour gehen könne er. Zumindest mit diesem Problem ist er ganz sicher nicht allein.

Seite 1 von 14

Weiterlesen

1 Kommentar