Der Beef der Politrapper um Bernie Sanders soll ein Promo-Move gewesen sein. Angeblich.

New York (ynk) - Was für eine Timeline: Es war nicht das erste Mal, dass es öffentlichen Twist zwischen den beiden Public Enemy-Frontmännern Chuck D und Flavor Flav gab. Vor einer ganzen Weile schon stritt man um Lizenz-Rechte, im März schien der Topf dann vollends überzukochen: Chuck D warf seinen langjährigen Kollegen aus der Band, nachdem dieser vermeintlich seinen Anwalt einsetzte, um seinen Namen von einer Bernie Sanders-Rally zu trennen.

Der Fall machte eine große Welle, die Menschen sprachen darüber und machten sich so ihre Gedanken bezüglich öffentliche Persönlichkeiten und Politik. Dies muss jetzt aber nochmal überdacht werden, denn: Scheinbar hat es den Rauswurf so nie gegeben. Bitte, was?

Klingt erst mal nach dämlichem Aprilscherz, wäre aber für einen Aprilscherz fast schon wieder zu dämlich und verkopft. In einem Interview erklärte Chuck D sich nun so, dass er mit der ganzen Aktion einmal so richtig die Medien ausspielen habe wollen. Ein Stunt in der Aufmerksamkeits-Ökonomie, also: Erst heißt es, der Hypeman flöge raus, hinter den Kulissen arbeitete die Band aber eigentlich schon an einem neuen Album. Und dieses möge diesen Monat noch auf den Markt kommen.

Mit "Food As A Machine Gun" verspricht Chuck D im Interview dann auch nicht weniger als das möglicherweise "wichtigste Album unserer Zeit". Hört, hört. Man will einem Mann auf diesem Level an verdientem Prestige keine Selbstüberschätzung vorwerfen, aber irgendwie übersteigt seine Wahrnehmung dieses Stunts dessen Klugheit doch ein wenig.

Ja, er hat sich damit ins Gespräch gebracht. Das haben Fler und Xavier Naidoo zuletzt aber auch geschafft. Deren Marke lebt aber etwas weniger von ihrer Integrität als die der politischsten Hip Hop-Band der Geschichte. Da kann man schon diskutieren, ob es den Hoax wert war. Das wird sich vermutlich alles entscheiden, wenn wir das neue Album vor uns haben. Denn wenn das auch nur annähernd so gut ist, wie es Chuck verspricht, dann wäre natürlich sofort alles vergeben und vergessen.

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