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LEA feat. Capital Bra - "Sommer"

Point in case: Das hier. Wir wechseln das Thema von toxischer Beziehung zu Nostalgie. Man meint, das sollte sich in irgendeiner Form musikalisch bemerkbar machen, und ja, das Instrumental fährt die Dramatik von zwölf auf elf herunter und klingt auf dem Thermostat einen halben Grad wärmer. Na, immerhin. Aber wäre es nicht schön, dass auch bei den Performern zu hören? Hier kommt mein größter Beef mit LEA: Sie hat genau eine Delivery. Sobald man sich durch ein paar Songs von ihr durch-gelangweilt hat, zieht diese "Ich stehe kurz vor dem Breakdown"-Stimme nicht mehr. Vor allem nicht, wenn sie über Sachen singt, die sie eigentlich happy machen sollten.

"Meine erste Zigarette war auch meine letzte / Mit dir Schule schwänzen war immer das beste", gibt sie zu Protokoll, tiefschürfend, tiefschürfend. Ich werde die Vorstellung nicht los, dass sie diese Melodramatik und die dramatischen Kunstpausen einfach durch ihren ganzen Alltag trägt und auch morgens beim Bäcker Brötchen bestellt, als breche sie gleich in Tränen aus.

Und Capi? Warum ist der überhaupt auf diesem Song? Hat er irgendetwas beizutragen? "Wenn du willst, kannst du ein'n Bentley oder Benzer fahr'n", lullt er seine Geliebte ein. Als er irgendwann merkte, dass da noch eine Menge leeres Textblatt vor ihm lag, ging er in den altbekannten Modus.

Die gleichsten Lyrics:

"Du schreist mich an, du sagst: 'Verpiss dich!'
Doch schreibst mir später, du vermisst mich
"

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