Die laut.de-Ausgehtipps: Ben Folds erzählt Ragtime-Märchen, Soil geben mächtig Dieselpower, Teitur entzündet ein audibles Kaminfeuer, Eagle*Seagull bringen süße Düsternis und das Gotan Project zelebriert die urtümliche Leidenschaft des Tangos.

Konstanz (ebi) - Wer mehr will als bloß ein Konzert, der sollte Ben Folds wählen. Der Amerikaner, so heißt es, funktioniert jeden Gig in einen interaktiven Event um. Dazu kredenzt der ehemalige Schauspieler sein brilliantes Tastenspiel, melodische Ragtime-Märchen und jede Menge schwarzen Humor. Wir stehen auf jeden Fall in der ersten Reihe.

Wenn Soil hierzulande ihre Rock-Motoren anwerfen, sollten sie dermaßen Staub aufwirbeln, dass vom Geheimtipp-Status nicht mehr viel zu sehen sein sollte. Die Bostoner stehen auf fetten Rock und dicken Metal - "Musik mit Eiern" eben. Ex-Diesel Machine-Fronter A.J. Cavalier verleiht dem Ganzen am Mikro noch den nötigen Ohrwurm-Faktor.

Teitur schlägt da schon ruhigere Töne an. Kein Wunder, der Mann von den Färörer Inseln ist Dunkelheit gewohnt. In einsamen Nächten spendet sein audibles Kaminfeuer Trost: Da wird Musik überlebenswichtig. Teitur lässt dich die Welt da draußen wenigsten für einige Momente vergessen.

Mit melancholischen Tönen kennen sich auch Eagle*Seagull aus. Das Sextett ist in Saddle Creek-Land groß geworden. Viel bessere Referenzen kann es für Indierocker kaum geben. Wunderschön, aber auch todtraurig können die US-Amerikaner klingen. genau richtig für diese Jahreszeit.

Das Gotan Project richtet sich dagegen nach anderen Hörgewohnheiten: Tango. Dabei geht das Trio mit modernen elektronischen Mitteln vor, ohne die ursprüngliche Leidenschaft zu vernachlässigen. Der Berliner Gig des Trios musste bereits in die größere Columbia-Halle verlegt werden.

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