Franz Ferdinand, die Lieblinge der Saison, legen mit einer Herbst-Tour nach. Ebenfalls einiges zu entdecken gibt es bei Ron Sexsmith, The Dirtbombs und The Good Life.

Konstanz (mis) - Wahrscheinlich gibt es wenige, die Franz Ferdinand noch nicht live gesehen haben (wenn nicht: pfui!). Viel mehr geht es darum, sie nochmal zu sehen. Wieder und wieder. Netterweise wissen das auch Mister Kapranos und Co., die im November erneut für vier Konzerte (Berlin, München, Dresden, Hamburg) vorbei schauen, bevor sie die Arbeiten an ihrem zweiten Longplayer angehen.

Mit Schampus und Lachsfisch hat Mick Collins, Sänger der Dirtbombs, wenig am Hut. Wenn er auf die Bühne steigt, ist High Speed-Rock'n'Roll angesagt, dreckig und rotzig, wie man es in Detroit eben lernt. Kollegin Lütz musste man nach einem Dirtbombs-Gig in Düsseldorf aus der Halle tragen. Ein gutes Zeichen. Zwei Bassisten und zwei Drummer unterstützen den himmlischen Krawall, der neben Garage und Punk dank Collins' Stimme ganz viel Soul atmet. "Dangerous Magical Noise" heißt nicht nur das letzte Studiowerk, es ist Programm.

Für die ruhigeren Momente im Leben empfehlen wir uneingeschränkt die Konzerte von Ron Sexsmith und The Good Life. Sexsmith, hoch gelobter kanadischer Singer/Songwriter, veröffentlichte jüngst mit "Retriever" sein achtes Album und steht auch bei Musiker-Kollegen hoch im Kurs. "Ich höre sein Album schon ein ganzes Jahr lang, aber es könnten problemlos auch die nächsten zwanzig sein", hörte man Elvis Costello über Sexmiths selbstbetiteltes Debüt sagen. "Retriever" beglückt uns nun mit deutlichen Beatles-Referenzen.

The Good Life kommen aus Omaha/Nebraska, und mehr muss man da wohl kaum sagen. Es geht mal wieder um das Saddle Creek-Label, auf dem auch Bright Eyes und Azure Ray zu Hause sind. Good Life-Frontmann Tim Kasher singt zudem hauptamtlich bei Cursive. Bereits im Mai erschien die Good Life-EP "Lovers Need Lawyers", das dritte Studioalbum erscheint im August. Beim Titel "Album Of The Year" denken wir zwar kurz an Faith No More, doch wer solch bezaubernde Musik wie The Good Life kreiert, muss sich für nichts entschuldigen.

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