Statt wie Apples Dienst einzelne Songs zu verkaufen, möchte Yahoo seine Benutzer mit einem Abomodell dauerhaft binden.

Sunnyvale (mma) - Nun versucht auch Yahoo, mit einem eigenen Service im Geschäft mit legalen Musikdownloads mitzumischen. Neben Klassenprimus iTunes kämpfen dort bereits Real, Napster, Microsoft und auch Unternehmen wie Coca Cola und Walmart um die Netzkundschaft. Denn die Musikindustrie ist mittlerweile aus dem Winterschlaf erwacht und bietet den Großteil der Songs ihrer Künstler in den Shops zum Kauf an. Gleichzeitig gehen die Musikverbände weltweit weiter gerichtlich gegen einzelne Tauschbörsenutzer vor.

Bislang stießen die legalen Shops nicht nur bei solchen Musikfans auf gebremste Euphorie, die lieber eine CD in der Hand als eine Datei auf dem Rechner haben. Ein einzelnes Stück kostet heute bei den meisten Tauschbörsen 99 Cent - in vielen Augen zu viel. Dazu kommen diverse Nutzungseinschränkungen durch das Digital Rights Management (DRM), zum Beispiel bei der Weitergabe der Soundfiles und beim CD-Brennen. Auch die zahlreichen inkompatiblen Dateiformate und schlechte Auswahl verärgern die Nutzer.

Nichtsdestotrotz wagt nun auch Yahoo den Sprung ins Download-Becken. Yahoo! Music Unlimited heißt die jetzt in den USA gestartete Plattform. Eine Million DRM-Songs möchte man zur Verfügung stellen (iTunes: 1,5 Mio.). Während Apple auf den Download von Musik setzt, schließt der Nutzer hier ein Abo ab. Der Zugang zum Archiv kostet 58 Dollar im Jahr oder 6,99 Dollar im Monat.

Der Musikkauf ist aber ebenfalls möglich: Abonnenten zahlen pro brennbarem Titel 79 US-Cent, alle anderen die üblichen 99 Cent. Insgesamt unterbietet der ursprünglich als reiner Verzeichnisdienst gestartete Konzern deutlich die Angebote der Konkurrenz. Nach Ablauf des Abos lassen sich die Songs jedoch nicht mehr abspielen. Darüber hinaus soll mit Music Unlimited Yahoos Instant Messenger bei der Verbreitung geholfen werden. Dessen Nutzer können ihre heruntergeladenen Dateien exklusiv an andere User weiterleiten.

Yahoo betont, dass es sich um ein Einführungsangebot handele. Mit künftigen Preissteigerungen ist also zu rechnen. Mit einem deutschen Ableger dagegen nicht vor 2006.

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