Kommt es wirklich zu einer Fusion der beiden großen Musik-Sender, wären wohl mal wieder die Verbraucher die Leidtragenden.

München/Konstanz (joga) - Der Musikkonzern MTV Networks in Amerika will nach Informationen des Branchenfachblattes Der Kontakter Mehrheitseigner der Kölner Viva Media AG werden. Angeblich liegen den Viva-Gesellschaftern Universal Music, EMI und dem Frankfurter Medienunternehmen In-Motion bereits Angebote für eine Aktien-Übernahme vor. Das Trio hält zusammen knapp 37 Prozent an Viva. Nun sollen die Amerikaner Interesse bekundet haben, 51 Prozent des Senders zu übernehmen.

MTV-Networks-Chef Tom Freston soll bereits vor zwei Jahren Pläne für eine Viva-Übernahme geschmiedet haben. Über die Investmentbank Morgan Stanley hatte Freston kurz vor dem Viva-Börsengang angeboten, für eine Übernahme den Emissionskurs plus 30 Prozent zu bezahlen. Die Plattenmultis waren damals allerdings noch nicht zu einem Verkauf bereit, berichtet der Kontakter.

Unklar ist noch, woher das Fachblatt seine Informationen hat, offizielle Stellungnahmen liegen noch nicht vor. Von einer Übernahme würden wohl vor allem die Aktionäre profitieren. Allein in den letzten Wochen ist der Aktienkurs der Viva Medien AG um fast ein Viertel gestiegen, das riecht schon ziemlich nach Insidergeschäften. Sicher ist auch: kommt die Fusion zustande, leidet die Programmvielfalt. Ein neu gebildeter Musik-TV-Konzern würde wohl kaum alle vier Kanäle MTV Deutschland, MTV Pop, Viva und Viva Plus weiter betreiben wollen.

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