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5 Fragen an Curse Of Lono

Ebenfalls Anfang 2018 werden uns Curse Of Lono aller Voraussicht nach hierzulande mit einer Tour beehren. Die Band veröffentlichte dieses Jahr ihr Debütalbum "Severed" und verdient für ihren düsteren Country-Rock höchste Aufmerksamkeit. Dahinter steht der in Deutschland geborene, in Großbritannien sozialisierte und für eine Drogentherapie in die USA ausgewanderte Felix Bechtolsheimer – übrigens Bruder der mit Olympia-Gold ausgezeichneten Dressurreiterin Laura Tomlinson.

Bevor er sich von Hunter S. Thompsons gleichnamigem Roman den Namen Curse Of Lono stibitzte, tourte er jahrelang mit seiner Band Hey Negrita. Inzwischen steht in seinem Londoner Studio eine in der Leistengegend gut bestückte Lono-Statue (Lono ist der hawaiianische Fruchtbarkeits- und Musikgott) und fand Zeit, uns ein paar Fragen zu beantworten:

1. Welches Konzert hast du zuletzt besucht?

Oh, diese Frage bricht mir das Herz. Wir hatten für die ganze Band VIP-Tickets für Tom Petty im Hyde Park bekommen, weil ich gut mit seinen Backing-Sängern befreundet bin. Außerdem spielten noch Stevie Nicks, The Lumineers, The Head And The Heart und weitere – ein unfassbares Line-Up! Wir verbrachten den ganzen Nachmittag im Hyde Park, doch fünf Minuten bevor Tom Petty die Bühne betreten sollte, suchte ein schrecklicher Migräneanfall meine Frau heim, und wir mussten gehen. Ich habe keinen einzigen Petty-Song mitbekommen. Also war das letzte Konzert The Lumineers. Und sie waren großartig! Außerdem haben wir noch ein Foto mit Wesley Schultz ergattert, das war cool.

Oh warte! Seitdem war ich sogar noch woanders. Kennst du The Fantastic Negrito? Er ist noch viel interessanter als The Lumineers. Der Grammy für Best Contemporary Blues Record ging vergangenes Jahr an ihn. Ich würde sagen, er klingt wie eine Kreuzung aus Muddy Waters und Prince. Das war so krank! Er hat einen Refrain, in dem er singt: "Bitch, eat my cancer!" Schreckliche Lyrics, aber wahnsinnig spannende Musik. (lacht)

2. Welche Band-Reunion ergab Sinn?

Pixies. Ich weiß nicht, ob das Sinn ergab, aber ich wollte sie einfach unbedingt sehen. Als ich angefangen habe, sie zu hören, gab es sie nicht mehr. Jetzt konnte ich sie schon ein paar Mal live erleben.

3. Deine unangenehmste Fan-Situation

Wahrscheinlich Rusty. Als wir mit Hey Negrita in Arlington spielten, kam er zu uns. Er hatte uns im Radio gehört und war viereinhalb Stunden unterwegs, um uns zu sehen. Plötzlich fing er an, uns Bilder von seinem Job zu zeigen: Er verkleidet sich als Essen, geht in Schulen und lässt sich zum Beispiel als Gurke oder Banane mit Kindern ablichten. Das war schon weird genug. Am nächsten Tag spielen wir einige Stunden entfernt in North Carolina – und Rusty war schon wieder da! Tatsächlich gibt es noch einen Kerl, der uns gerne folgt. Er taucht auch heute noch ab und zu auf. Er stammt aus London, einmal trafen wir ihn sogar schon in Texas, haha.

4. Empfiel bitte eine Band, die sich im neuen Jahrtausend gegründet hat.

Houndmouth – super amerikanische Band. Warte mal, ich google kurz. Deer Tick fallen auch in diese Kategorie.

5. Was sollten unsere Leser definitiv über euch wissen?

Wir sind nicht so traurig, wie unsere Musik vielleicht glauben macht. Wir haben eine Menge Spaß und treiben viel Bullshit. Unsere Musik nehmen wir zwar sehr ernst, uns selbst allerdings nicht besonders.

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