Nach dem Unglück in Japan und dem drohenden Super-GAU läuft Marterias Single nicht mehr in den Radios.

Konstanz (aus) - Laut einem Bericht des Berliner Kuriers spielen Radiostationen Marterias "Verstrahlt" nicht mehr. Dort führt man die Erdbeben-Katastrophe und das Atomunglück in Japan als Grund für die Entscheidung an. Die Autorin des Artikels war für Rückfragen, woher sie ihre Informationen bezog und um welche Sender es sich handelt, bisher nicht zu sprechen. Das Label des Rappers, Four Music, gab auf Anfrage von laut.de zu Protokoll, nichts von einem Boykott zu wissen.

Marteria nimmt beim Kurier dazu Stellung und verteidigt seinen Song: "Das, was in Japan passiert ist, ist eine der größten Katastrophen überhaupt. Man kann das kaum in Worte fassen. Das alles hat aber nichts mit dem Song zu tun, da er von einer ganz anderen Thematik handelt." Genau deshalb diskutieren User in Internetforen heftig über Sinn und Unsinn dieser Aktion.

"Perfekte Welle", "It's Raining Men" etc. ...

Viele können sich noch an Julis "Perfekte Welle" erinnern, die ebenfalls nicht mehr gespielt wurde, nachdem ein Tsunami 2004 Thailand überrolte. Auch "It's Raining Men" von den Weather Girls verbannten die Radiosender, nachdem nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center verzweifelte Menschen aus den Fenstern des brennenden Gebäudes in den Tod sprangen.

Es trifft aber nicht nur die Musik. Das Schweizer Fernsehen überprüft seine Inhalte und tauscht möglicherweise Simpsons-Folgen aus, die sich um Homers Arbeit im Atomkraftwerk drehen. Allerdings wird versichert, dass "die Serie aus dem Programm zu streichen nie geplant war."

Homer Simpson selbst meint dazu auf Nachfrage:

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Marteria

Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza)

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laut.de-Porträt Marteria

"Habt Ihr Bock auf die Bassline?" Unwahrscheinlich, dass Marteria ein "Nein" als Antwort auf diese Frage akzeptieren wird. Man sollte es besser gar nicht …

58 Kommentare

  • Vor 13 Jahren

    @Vielfrass (« Ich habs echt satt, dass immer diese "akute Notwendigkeit" vorgeschoben wird, die nicht mal überprüfbar ist! »):

    Und genau deswegen find ich es scheisse, wenn man Tragödien in Japan dazu benutzt um hier seiner politischen Meinung mehr nachdruck zu verleihen

  • Vor 13 Jahren

    @Silly Walk
    Gut, ich brauche dann keinen weiteren Roman zu schreiben, denn ich stimme Dir da fast uneingeschränkt zu.
    Es muß eben immer etwas passieren, bevor sich der Kopf zerbrochen wird. Ich würde jetzt nicht so weit gehen zu sagen, da wird Politik auf dem Rücken der Japaner gemacht. Aber Du hast Recht, die Berichterstattung wurde ziemlich einseitig und wahrscheinlich wurde viel Schlimmes in den Hintergrund gestellt.
    Auch gerade die Tatsache, daß ein kernkraftfreies Deutschland umgeben von vielen anderen Kernkraftwerken ist, ist für mich auch ein ganz wichtiger Grund jetzt mal die Nerven zu behalten.
    Wahrscheinlich ist es Wunschdenken, daß der Ausstieg aus der Atomenenergie modellcharakter haben wird - aber so ist es eben, wenn Profit über Gesundheit steht.

  • Vor 13 Jahren

    hinterfotzige pseudomoral at its best, würd ich mal sagen.