Als Reaktion auf den Tod George Floyds bleibt der "Drip" im Schrank und Lil Baby rappt sich auf "The Bigger Picture" die Seele aus dem Hals. Mehr davon!

Atlanta (dük) - Es soll da draußen ja immer noch Menschen geben, die Rapper aufgrund ihres Namenvorsatzes "Lil" nicht ernst nehmen können oder wollen. Zugegeben, das Gros der Tracks der Lil Babys, Lil Yachtys, Lil Gotits, Lil Keeds oder Lil Jons dieser Welt (das sind übrigens nur die "Lil"-Rapper, die aus Atlanta stammen) bietet zumindest inhaltlich nicht besonders viel von Belang.

Umso überraschender und schöner, wenn dann einmal ein normalerweise eher mit seinen Flows überzeugender Rapper wie Lil Baby sich Bar für Bar die Seele aus dem Leib rappt. Mit "The Bigger Picture" reagiert Lil Baby eindrucksvoll auf die Geschehnisse rund um den Mord an George Floyd.

Obwohl Lil Baby in den USA als Star gilt und mit "Drip Too Hard" und "Yes Indeed" Hits aufweist, sind seine Fähigkeiten am Mic immer noch ein wenig unterschätzt. "The Bigger Picture" beweist, dass sich politischer Rap auch gut anhören und modern klingen kann.

Im Text geht der Rapper, der sich auch selbst an den Protesten gegen Polizeibrutalität und Rassismus beteiligt hatte, auf die Fehler im System, seine eigene kriminelle Vergangenheit und seine Zeit im Gefängnis, die Demonstrationen und die Gegenmaßnahmen der Polizei ein und ruft zum Protest und zum Wählen-Gehen auf.

"It's bigger than black and white / It's a problem with the whole way of life / It can't change overnight / But we gotta start somewhere / Might as well gon' 'head start here / We done had a hell of a year / I'ma make it count while I'm here / God is the only man I fear", rappt Lil Baby im Refrain. Real shit.

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