Mit Kurt Cobains Tod endete vor 30 Jahren eine unglaubliche Karriere. Wir schauen auf das goldene Erbe.

Konstanz (laut) - Die Rock'n'Roll-Story, die 1987 in Aberdeen/Washington beginnt, ist eine Traumkarriere, die heute alleine aufgrund des veränderten Zeitgeists und der modernen Unterhaltungsmedien nicht mehr möglich wäre. Kurt Cobain, Krist Novoselic und Dave Grohl komponierten in sehr kurzer Zeit Hymnen, die längst in die Geschichtsbücher eingegangen sind. Mit mehr als 87 Millionen verkauften Tonträgern machten Nirvana den Indie-Rock salonfähig und traten die Grunge-Welle los, auch wenn sie beileibe nicht die erste Band waren, die den Seattle-typischen, rohen Rocksound produzierten.

Der Todestag des Nirvana-Frontmanns jährt sich heute zum 30. Mal. Erst am 8. April 1994 entdeckte ihn ein Elektriker in seinem Haus. Neben ihm ein Abschiedsbrief mit dem Neil Young-Zitat "It's better to burn out than to fade away", im CD-Player das R.E.M.-Album "Automatic For The People".

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"Kurts Tod ist eine Katastrophe, über die ich niemals hinweg kommen werde", sagte Bassist Novoselic Anfang der Zehnerjahre in einem Interview. Es ist die Geschichte eines Mannes, der in einer von vielen US-Underground-Rockbands startete und als einer der wenigen zum weltweit umjubelten Rockstar wurde. Entgegen seiner naiven Hoffnungen, wurde die Erfüllung eines jeden Musiker*innen-Traums für Cobain bald zum Alptraum.

Seine tragische Geschichte mag den Mythos um die Musik von Nirvana genährt haben, ihre anhaltende Popularität erstreckt sich jedoch bei Weitem nicht auf die älteren Semester. Selbst Foo Fighters-Boss Grohl bricht hin und wieder seine eherne Regel, keinen Nirvana-Song live zu spielen: So erlebte etwa ein Publikum in Los Angeles 2023, wie er den Song "Heart-Shaped Box" gemeinsam mit seiner Tochter Violet vortrug. Ein Jahr zuvor stieg "Something In The Way" nach einem TikTok-Trend sowie der Integration auf dem Soundtrack zu "The Batman" wieder in die US-Charts ein. Überhaupt TikTok: Die Digital Natives der Generation Z haben Nirvana zwar nicht mehr persönlich erlebt. Das bedeutet aber nicht, dass der Band-Schriftzug heute nur von Ahnungslosen auf H&M-Shirts durch die Welt getragen wird.

In den USA und Kanada sorgte vor zwei Jahren die Nachricht für Aufruhr, dass eine 21-jährige TikTok-Userin den Song "Something In The Way" in ihrer prominenten Rubrik "Oldies You Should Know" vorstellte. "Bro, this ain't an oldie, it came out in 1991" lautete einer von vielen entrüsteten Kommentaren. Dabei stammt der Begriff "Oldie" aus der Zeit des Radios, das in Streamingzeiten seine Relevanz weitgehend eingebüßt hat. Wie auch immer man die Songs einer seit 30 Jahren inaktiven Band bezeichnen will: Nirvana werden sicherlich auch zukünftige Generationen begeistern.

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Nirvana,  | © Motor (Fotograf: ) Nirvana,  | © Motor (Fotograf: ) Nirvana,  | © Motor (Fotograf: ) Nirvana,  | © Motor (Fotograf: )

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