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Platz 27: Jean Michel Jarre - Oxygene

1976 hatte sich Jean Michel Jarre anscheinend zum Ziel gesetzt, zwischen sämtlichen Stühlen Platz zu nehmen. Die erste Welle experimenteller Elektroniker schwappte vorher bereits über den Erdball. Klaus Schulze "Irrlicht"erte durch fremde Synthie-Sphären, Edgar Froese und Tangerine Dream setzten 1975 mit "Ricochet" eine gewaltige Duftmarke. Kraftwerk fuhren auch schon recht virtuos auf der "Autobahn". Der heißeste Scheiß hörte damals auf den Namen Punk.

Kaum eine seiner zahlreichen Kompositionen besitzt den Wiedererkennungswert von "Part II" mit seinen hüpfenden Noten und dem ebenso hibbeligen Bass-Rhythmus. Futuristische Soundeffekte schweben am Ohr des Hörers vorbei und bereiten den Boden für einen intergelaktischen Space-Trip der Extraklasse. Wie ein vertonter Drogenrausch schubst Jarre den Hörer in entlegene Galaxien, zieht ihn in Wurmlöcher und spuckt ihn am Ende wieder in die Realität zurück. Diesen Parforce-Ritt toppt nur noch der vierte Teil. "Oxygène" gehört zum Kanon der Musikhistorie wie "Sgt. Pepper" der Beatles oder Led Zeppelins "IV". Nicht umsonst verwendet jeder Provinz-Regisseur zur musikalischen Untermalung seiner Dokumentationen Musik aus diesem Album.

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