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Jungkook feat. Latto - Seven

Hätte ich doch nur ähnlich viel Gutes über den Song selbst zu sagen. Aber nein, "Seven" ist einer der langweiligsten Songs, mit denen BTS je etwas zu tun hatte. Vielleicht nicht so hochnotpeinlich wie "Permission To Dance" oder der lobotomierte WM-Song, aber in Sachen Musikalität passiert hier wirklich weniger als nichts. Und ja, ich weiß, in der unzensierten Version sagt er im Refrain "fucking you seven days a week". Meiner katholischen Urgroßmutter bleibt der Mund vor Schock offen stehen.

Wisst ihr, an was mich das erinnert? An Charlie Puth. Nicht an den guten "Attention"-Charlie Puth, sondern an den modernen "Wisst ihr, dass ich Sex habe"-Charlie Puth. Ich habe selten einen Song mit weniger Sex-Appeal gehört als diese halbgaren Radio-Filler-Gitarren und der mäandernde Mid-Tempo-Rhythmus. Am Ende kommt Latto dazu, eine Frau, die das eigentlich draufhätte, um so viel Chemie mit Jungkook zu entwickeln wie zwei Teletubbies, die in getrennten Betten schlafen. Es klingt schmerzhaft offensichtlich, dass diese Verses nicht steamy nebeneinander aufgenommen wurden, sondern wahrscheinlich nicht mal auf dem selben Kontinent.

Außerdem: Es tut mir leid, aber die Wochentage aufzuzählen ist keine Hook. Bei Rebecca Black hat das damals funktioniert, genauso wie bei Will.i.Am auf "I Gotta Feeling". Und es tut mir leid, aber "Seven" ist lange nicht so einprägsam wie einer von diesen Songs. Die BTS-Solos hatten bisher allesamt ihre individuellen Stärken und Schwächen, aber jedes Mal habe ich respektiert, dass da eine eigene musikalische Idee dahinter gesteckt hat. Man hat etwas über die Performer gelernt, was ihr Ding ist, was ihr Vibe ist. Was lernt man von diesem Song über Jungkook? Enttäuschend wäre noch untertrieben.

Wertung: 1,5/5

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