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Dreamcatcher - BeCause

Ach, Herrje. Ich warte ja wirklich immer noch geduldig auf diesen einen Dreamcatcher-Song, der mir so richtig reinreibt, dass ich ihnen gegenüber immer unfair war. Eigentlich trifft so viel, von dem, was sie machen, in Hörgewohnheiten, die mir nicht so fern liegen. Die Faux-Edginess, die Theatralik, die Ambition; und trotzdem kommt mir ihr ganzer Zirkus immer wie Melanie Martinez trifft auf Nu Metal-Nostalgie vor. Leider ändert auch das neue Comeback "Because" nicht viel daran.

Trotzdem muss ich sagen, dass es hier durchaus eine ganze Menge Elemente gibt, die ich auf den ersten Blick besser gelöst finde als ihr handesübliches Offering. Ich bin froh, dass wir weniger erzwungene Rock-Elemente bekommen, die in meinen Augen nie so richtig gut funktioniert haben. Mixing-mäßig, Sound-mäßig, Attitüde-mäßig, das war immer ein Gimmick, und man hat es gespürt. "Because" macht das besser, weil hier stattdessen auf elektronische Elemente mit ähnlicher Klangfarbe gesetzt wird. Das Drum-n-Bass-eske Sample des Amen-Drumloops zu Beginn des zweiten Parts zum Beispiel ist ganz großes Tennis - so authentisch und einschlägig habe ich Dreamcatcher bisher selten gehört.

Trotzdem ist mir der Rest persönlich einfach zu campy. Der Refrain klingt dünn und überzeugt mich nicht, ein paar Lead-Elemente erinnern mich sehr an diesen alten Vocaloid-Song "Chronophobia" mit Kagamine Len, der leider als Song ein ganzes Stück geiler ist. Es ist das selbe alte Lied mit Dreamcatcher - ich will es so gerne mögen, das Video ist hier auch richtig sick, die Doppelgänger-Vibes machen irre viel Spaß, aber mir kommt das Gesamtprodukt vor wie K-Pop-MCR ohne die Konsequenz, die Songs richtig bis zum Ende zu durchdenken und ohne den Mut, wirklich Pop-Konventionen zu verlassen. Ich verstehe trotzdem jeden, der's geil findet.

Wertung: 2/5

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