Der Ballermann-Sänger wettert gegen den ESC. Insbesondere Kommentator Peter Urban hat er dabei im Visier. Dieser reagiert nun auf Ikkes Vorwürfe.

Limburg (jmb) - Schlagerstar Ikke Hüftgold ("Lied Mit Gutem Text") hat seinem Ärger über die Abläufe beim Eurovision Songcontest (ESC) Luft gemacht. Nach seiner Teilnahme am deutschen Vorentscheid des ESC belegte er den zweiten Platz hinter der Glam-Metal Band Lord Of The Lost ("Blood And Glitter"). In einer neuen Folge des Podcasts "33 Minuten" empörte sich der Sänger nun über den musikalischen Wettbewerb. "Der ESC geht nicht mit der Zeit", klagte Hüftgold. Der NDR treffe seine Entscheidungen nur aus Angst. Den diesjährigen Vorentscheid bezeichnete er als "katastrophal". Hüftgold gehe mittlerweile davon aus, dass das Ergebnis manipuliert wurde.

In einem Instagram-Post, der sich über neun Slides erstreckt, wetterte er weiter gegen die Sendung. Unter der Überschrift "Statement zum ESC: Ikke Hüftgold vs. NDR" protestierte Hüftgold gegen die mangelnde Transparenz der Punktevergabe. Zudem schoss Hüftgold gegen den langjährigen ESC-Kommentator Peter Urban. Dieser hatte sich in Interviews mit der Süddeutschen Zeitung und Promiflash sichtlich erleichtert über Hüftgolds Niederlage geäußert.

Im Podcast "ESC Update" reagierte Urban nun auf die Vorwürfe. Er sei an einigen Stellen falsch zitiert worden, kommentierte der Moderator. Seine Meinung zu Hüfgolds musikalischem Beitrag stehe jedoch fest: "Ich fand's schrecklich, aber das ist ja meine Geschmackssache. Ich finde auch die anderen Ballermann-Schlager furchtbar, aber das muss mir doch nicht gefallen. Ich bin doch nicht das Publikum dafür, aber ich hab' nicht die Hochnäsigkeit zu sagen, die dürfen das nicht machen."

Abstimmung wurde notariell beaufsichtigt

Mittlerweile hat sich auch der NDR zu Wort gemeldet und watscht den Sänger ab: "Die Abstimmung beim Deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2023 verlief korrekt und unter notarieller Aufsicht." Außerdem sei das Voting von der gleichen Firma organisiert worden, die "auch beim Internationalen ESC das Publikums-Voting betreut"

Ikke Hüftgold zog als eindeutiger Gewinner eines TikTok-Votings in den ESC-Vorentscheid ein. Als Favorit der Internationalen Jury ging Will Church hervor. Im Kopf an Kopf Rennen landete er mit 111 Punkten auf der gleichen Punktzahl wie Hüftgold. Das Televoting katapultierte jedoch Lord Of The Lost in letzter Minute auf den ersten Platz. Die Band wird beim diesjährigen Eurovision Song Contest am 13. Mai in Liverpool für Deutschland antreten.

Trotz seiner enttäuschenden ESC-Erfahrungen, macht sich Ikke bereits Gedanken über eine erneute Teilnahme. Für welches Land er dabei antreten werde, wisse er allerdings noch nicht. Nach seiner öffentlichen Schimpftirade ist es jedoch fragwürdig, ob Hüftgold noch einmal zum ESC eingeladen wird.

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12 Kommentare mit 6 Antworten

  • Vor einem Jahr

    Wenn man andererseits den Theorien glaubt, dass die Öffis bewusst schlechte Musiker zum Verlieren hinschicken, damit man im Folgejahr nicht den Wettbewerb ausrichten muss, dann wäre Ikke Hüftgold doch der perfekte Kandidat gewesen. Wenn der Wettbewerb wirklich manipuliert gewesen wäre, hätte man ihn wahrscheinlich ausgewählt.

    Aber gut, Hüftgold und seine Fans reihen sich politisch schon in ein bestimmtes Lager ein, bei welchem man aus purem Narzissmus heraus nur einen Betrug wittern kann, wenn man mal demokratisch nicht gewählt wird. Es gibt aber auch eine Welt außerhalb des Ballermanns und Schlagers, eine nicht unkleine Gruppe an Menschen, die diese Musik immer noch furchtbar findet. Das sollte man einfach mal akzeptieren... oder bessere Musik machen ;)

    Ich hab mich allerdings immer schon gefragt, wie authentisch solche Telefon-Voting-Aktionen sind. Im Endeffekt kann man sich da nur auf die Moderation und ihre Kärtchen verlassen, sowas wie ein Diagramm oder Live-Ergebnisse gibt es in der Regel nicht.

  • Vor einem Jahr

    was für ein armer kleiner dicker Mann

  • Vor einem Jahr

    Ich les Tiictoc und schon ist alles klar *hahaha*