Der umstrittene Rapper Eminem holte gestern Abend bei der Grammy-Verleihung drei Titel und wurde für sein Duett mit Elton John bejubelt. U2, Faith Hill und Steely Dan nahmen ebenfalls je drei Trophäen mit nach Hause. Madonna und Britney Spears gingen dagegen leer aus. Am Rande der Veranstaltung war es zu Protesten gegen angebliche Gewaltverherrlichung und Homosexuellenfeindlichkeit in Eminems Texten gekommen.

Los Angeles (ebi) - Den eigentlichen Überraschungs-Coup landeten die Veteranen Steely Dan, die dem haushohen Favoriten Eminem den wohl wichtigsten Grammy-Preis "Album des Jahres" weg schnappten. "Two Against Nature" ist das erste Album des Jazz-Rock-Duos seit 19 Jahren. Auch Macy Gray war sichtlich überrascht, als sie und nicht Pop-Queen Madonna oder Britney Spears, die erst gar nicht erschienen war, den Preis "Beste weibliche Pop-Darbietung" erhielt.

Insgesamt hatte die amerikanische National Academy of Recording Arts & Sciences 100 Grammies zu vergeben. U2 heimste für sein Goldstück "Beautiful Day" gleich drei Awards ein. Bono, The Edge und Kollegen gewannen damit in allen drei Kategorien, in denen sie nominiert waren. Beste Newcomerin wurde Shelby Lynne. Die "Beste Hard-Rock-Darbietung" ging an Rage Against The Machine für "Guerilla Radio". Das "Beste Rock-Album" holten die Foo Fighters und die Deftones siegten in der Kategorie "Best Metal Performance". Radioheads "Kid A" wurde zum "Best Alternative Music Album" gewählt.

Eminem gewann in den Kategorien "Best Rap Album", "Best Rap Solo Performance" und "Best Rap Performance By A Duo Or Group" (mit Dr. Dre). Der Skandal-Musiker bedankte sich bei denen, die sich über die Proteste um sein Album hinweggesetzt hatten. Für sein Duett mit Elton John wurde er dann mit stehenden Ovationen gefeiert. Zuvor hatten an die 200 Menschen vor den Staples Center gegen Marshall Mathers demonstriert. In ihrer heutigen Ausgabe berichtet die "Sun", dass beide Stars ihren umstrittenen Auftritt bei den Brit Awards wiederholen wollen. Derweil hat der House of Lords-Abgeordnete Lord McNally den britischen Innenminister Jack Straw aufgefordert, Eminem die erneute Einreise nach Großbritannien zu verweigern.

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