Um ihr kommendes Album zu finanzieren, greifen die Post-Punker zu ungewöhnlichen Mitteln: Sie verkaufen ihr Blut.

Leeds (adm) - Manche mögen es eklig finden, die Vampire unter den eingefleischten Fans von Gang of Four werden sich freuen. Die britischen Alt-Punker verkaufen ihr neues Album "Content" in einer Special-Box, die solch lustige Artikel wie Phiolen mit verdünntem Blut der Bandmitglieder, ein Schnüffelbuch sowie künstlerische Darstellungen der Musiker enthalten soll.

Gegenüber der BBC meinte Gitarrist Andy Gill: "Wir diskutieren gerade mit der Gesundheitsbehörde, wie viel Prozent unseres Blutes wir da eigentlich reinmischen können."

Der Duft von Schweiß, Sex und Geld

Nebst den Blutphiolen enthält die "Ultimate-Content-Can" ein sogenanntes "Scratch'n'Sniff"-Buch, das laut Gill "verschiedene Gerüche enthält, von Schweiß über Geld bis zu Sex." Hört sich lecker an. Wer als Hardcore-Fan schon immer einmal per Geruchskino in die intimsten Bereiche seiner Idole gelangen wollte, wird sich vor Freude sicherlich in die Hosen machen.

Als weiterer Artikel in der Go4-Kuriositätensammlung wird eine Kassette mit einer Live-Aufnahme ihres ersten Gigs von 1977 auf der einen, und dem neuen Album auf der anderen Seite erhältlich sein. Das Tape wird in einem von Gill und Sänger Jon King handverzierten Walkman stecken. Zusätzlich können Fans für einen Helikopterflug mit der Band nach Glastonbury zahlen oder Gill für einen Remix eigener Songs engagieren.

Ungewöhnliches Finanzierungsmodell

Die Band hofft, ihren neuen Langspieler via der Homepage Pledgemusic mitzufinanzieren. Bei diesem neuen Finanzierungsmodell haben Fans die Möglichkeit, ihre Lieblingsbands über Spenden finanziell zu unterstützen.

Ein Album von Fans finanzieren zu lassen, sei gemäß Gill zwar riskanter, aber letztlich die bessere Option gewesen als ein traditioneller Plattendeal. "Plattenfirmen geben dir nur wenig Tantiemen, sie haben die Nutzungsrechte und wollen an allem, das du tust, verdienen. Wer will das schon?" Gill sieht in Veröffentlichung auf eigene Rechnung den einzigen Weg nach vorne.

Bleibt zu hoffen, dass nicht allzu viele Bands dem Modell der Gang Of Four folgen wollen. Wenn man ehrlich ist, möchte wohl niemand wissen, wie das ungeduschte Sexleben von Rockstars riecht.

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