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Rage-Special Pt. 1

6. SoFaygo - "Pink Heartz"

Zwei Jahre ist es jetzt her, dass SoFaygo mit "Knock Knock" viral gegangen, dank Lil Tecca- und Trippie Redd-Cosigns auf die Karte und als Riesenhoffnung bei Travis Scott unter Vertrag gekommen ist. Dann ist zwei Jahre überhaupt nichts passiert. Nun ist er wieder da und hat sich gefühlt kein bisschen entwickelt. "Pink Heartz" ist das Album auf dieser kleinen Liste, das am wenigsten mit dem Sound macht, sondern gefühlt nur den Anschein erwecken möchte, im Trend zu liegen.

Was nicht heißen soll, die Platte sei per se furchtbar. Das Outro "Forever" klingt eigentlich ganz cool, ansonsten stechen besonders die Features mit Ken Carson und Lil Uzi Vert positiv hervor. Der Hase liegt nur da im Pfeffer, dass Faygo hier ziemlich eindeutig gezeigt hat, dass ihm die Kreativität abgeht, sein eigenes Ding damit zu machen. Seine Vocals biten Trippie Redd, der selbst je nach Tagesform mal Carti, mal Uzi und mal Young Thug bitet. Seine Beats klingen wie eine wahllose Assemblage von allem, das gerade auf YouTube als "Rage Type Beat" getaggt wird. Der schockierende Mangel an klanglicher Identität sorgt dafür, dass diese fünfzig Minuten zäh dahinfließen. Es sind nicht unbedingt die Lowlights, die es schlecht machen, sondern das gänzliche Ausbleiben markanter Highlights, für die er selbst verantwortlich wäre.

Rating: 2/5

5. Destroy Lonely - "No Stylist"

Als ich dieses Tape auf einer langen Autofahrt zum ersten Mal gehört habe, hatte ich noch das Gefühl, das sei endlich das langersehnte Ding, um die Trendwende einzuläuten. Gerade, weil es einen Monat nach dem sehr homogenen neuen Ken Carson-Tape herauskam, hat es gut getan, dass sein Partner in Crime Destroy Lonely gar nicht schlecht darin ist, die Soundpalette ein wenig aufzufächern.

Aber ich will ehrlich sein: Trotz ein paar cooler klanglicher Einfälle und Samples (unter anderem einem Deftones-Sample und einer Crystal Castles-Hommage) ist von dem Ding bei mir musikalisch wenig hängengeblieben. Vielleicht, weil ich die Stimme des Kerls einfach nicht so spannend finde, oder die tatsächliche Ausarbeitung des Tapes nicht für so spektakulär erachte. Es waren witzige Experimente auf schwankendem Fundament, an denen man sich recht schnell sattgehört hat. Denn was Lonely hier musikalisch aufbaut, wirkt eher wie Gimmicks als wie eine tatsächliche Ausweitung des Sounds.

Rating: 2,5/5

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