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Perspektivlos

Weiterentwicklung könnte auch einem Cr7z nicht schaden. Aber ehrlich: An diesem Punkt? Wohin überhaupt? Der Rosenheimer hat einen inzwischen gigantischen Fundus an esoterischem BoomBap auf dem Buckel, der von frühen Höhenflügen wie dem bis heute eigentlich echt coolen "M1tra" bis zur Jetztzeit reicht. Da jedoch ist er irgendwie nur noch ein sich selbst zitierender, wenig beeindruckender Dude, der pseudo-mystisches Zeug auf Beats faselt und sich dann darüber aufregt, dass Musik sich seit 1993 weiterentwickelt hat.

Glaubt mir, ich will hier gar nicht für Cr7z auf Trap-Beats plädieren, Gott bewahre. Aber es schockt mich doch ein bisschen, wie dieser Freetrack zum Tourauftakt wirklich haargenau wie alles klingt, das der Kerl schon immer gemacht hat, inklusive Geflenne über die vermeintliche Seelenlosigkeit heutiger Musik.

Homeboy, ich schlafe immerhin bei der Fließband-artigen Abfertigung meiner eigenen Parts nicht von meiner eigenen Drögheit ein. In einer Zeit, in der so viele Künstler BoomBap und abstrakten Hip Hop in viele spannende Richtungen weitertragen, die auch für einen Cr7z eigentlich nicht undenkbar wären, wirkt an diesem Punkt wie reine Bequemlichkeit, dass er wirklich statisch auf seinem genau gleichen Stand verharrt und nur graduell mehr darüber jammert, dass alle blöd für ihn sind. Er hätte nur ein offenes Ohr für die Gegenwart gebraucht und hätte vielleicht einmal ein Album machen können, das in seiner Sparte bleibt, aber trotzdem ein neues Ausrufezeichen setzt. Aber ich weiß auch nicht, warum ich das überhaupt noch erwarte.

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