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T-Lowlights

Falls ich für euren erlesenen Geschmack bis hierhin zu positiv über T-Low gesprochen habe, na dann ... hier, bitte: Gucken wir doch diesen Mist zusammen an.

Oder skippen wir einmal durch, machen uns ein wenig darüber lustig und staunen darüber, wie viel hier schiefgelaufen ist. Ja, T-Low kam mit zwanzig Mannen auf die Bühne und legte mit voller Energie einen der schlechtesten Auftritte hin, die das Splash!-Festival je gesehen haben dürfte. Zwar meldete er sich danach apologetisch damit zurück, dass seine Stimme wegen Krankheit "ziemlich gefickt" gewesen sei, aber im Grunde gibt es keine Ausrede, weder Krankheit noch Suff noch andere Rap-Generation, die einen derartig debilen Auftritt gerechtfertigt hätte.

Ich finde irgendwie faszinierend, wie krass T-Low mit seiner Figur gerade Rap-Detuschland polarisiert. Wer meine Reviews gelesen hat, weiß, dass ich auf seine Mukke schon ordentlichen Hass geschoben habe, aber auch morbide fasziniert davon bin und einzelne Songs richtig geil finde. Das scheint generell für ihn wahr zu sein: T-Low ist zu extremer Pop-Luzidität fähig, ist im Generellen aber oft auch ein wirklich völlig hilfloser Idiot, der weder das nötige Handwerkszeug noch den Kopf hat, um auch nur grundlegende Regeln einzuhalten. Viel Licht, aber noch mehr Schatten.

Ich frage mich, wie sich das auf seine weitere Karriere auswirken wird. Jetzt gerade scheint er einer der liebsten Hassburschen der Szene geworden zu sein, auf den wirklich vielerorts immer wieder draufgehackt wird. Aber wie so oft bei solchen Figuren, kann großer Hate entweder einen völligen Meltdown oder ein Snapback-Album hervorrufen. Ich würds ihm gönnen. In jedem Fall würde ich mich übrigens überhaupt nicht wundern, wenn die Leute in ein paar Jahren überraschend positiv auf seine Musik zurückschauen werden. Das Schlechte vergisst man ja oft leichter als das Gute.

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