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Dezember: Manchmal kommen sie wieder

Yo Mama Fromm: Der Dezember entwickelt sich mehr und mehr zum großen Comeback-Monat. Bevor dieses seltsame Jahr die Biege macht, steppen sie alle noch einmal in die Arena. Okay, auf den Polizistensohn Böhmermann hätte ich verzichten können, aber neue Lebenszeichen und Albenankündigungen von OG Keemo, den Kamikazes und dem Gossenboss ... damit kann man mich doch sehr verlocken. Traurige Nachrichten gabs auf den letzten Metern auch noch: Brittanya Karma, deutsch-vietnamesische Rapperin aus Hamburg, stirbt mit gerade einmal 29 Jahren an Corona. Nur drei Jahre älter wurde Taz UFO, aufstrebender Rapper aus Florida. Er starb, weil ihn, angeblich bei einem versuchten Einbruch, ein zufallendes Schiebefenster das Genick brach. Verglichen damit: Sind da irgendwelche Ghostwriting-Skandälchen von Shirin David überhaupt der Rede wert?

Dieser Yannik™: War es denn überhaupt ein Ghostwriting-Skandal? Dass Shirin ihre Texte nicht selber schreibt, das wussten wir ja nicht erst seit gestern, und dass sie ihre Kollaborateure nicht perfekt behandelt, hat mein Bild von ihr jetzt auch nicht erschüttert. Ich weiß nicht. Für mich war es eher Teil 1.238 der Realness-Debatte, die mit der zunehmenden Pop-Werdung des Genres im Kreis tritt. Shirin hat eben kein Anspruch, der deutsche Rakim zu sein. So verbucht man diese ganze Debatte einmal mehr mit einem etwas hilflosen Achselzucken. Sollen sie halt alle tun, was sie für richtig halten.

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