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FEBRUAR: ALBEN / DEUTSCH

Dieser Yannik™: Die "Nackt"-Review zu Yaenniver war die lustigste dieses Jahr auf dieser Seite, und ich hab' bis letzten Monat noch wahllos Freunden daraus vorgelesen. Nur das Album habe ich mir nie angehört. Vielleicht tue ich Frau Rostock ja Unrecht. Hauptereignis dieses Monats war wohl eindeutig das in meinen Augen irgendwie unterwältigende, sich selbst zitierende und nirgendwo damit hingehende Casper-Album. Das hat zwar ein paar starke Momente, aber im großen Ganzen fehlte mir die Vision oder die klare Stoßrichtung, was er damit eigentlich erreichen wollte.

Yo Grandma Fromm: Casper ... der hat mich ja irgendwie schon vor langer Zeit verloren. Von allem, das ich an ihm einst geil fand, ist nur noch die Stimme übrig. Die aber immer noch wie Kantholz im Ohr, super. Ich bin, fürchte ich, aber einfach weder Zielgruppe für diese unendlichen Jungmänner-Selbstfindungsprozesse, und schon gar nicht für dieses Indiegitarrengeschrammele, in das Casper irgendwann abgeglitten ist. Nicht falsch verstehen, bitte. Soll er ruhig machen, Entwicklung ist immer besser als Stillstand. Zumal ich bei ihm auch den Eindruck habe, dass es das ist, was er machen will. Nur ist es halt nicht (mehr) für mich. Props aber für das Bienen-Cover. St. Savas, Schutzpatron der Imkerei, gefällt das.

So oder so, bin ich im Februar auch nicht leer ausgegangen: Pöbel MC hat (dazu kommen wir noch) zumindest mit dem Titel dem Zeitgeist doch sehr genau eine zentriert, und Pilz hätte, finde ich, auch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt. Ihr "Strassenköter" hatte durchaus seine Momente - und Biss.

Freshman Mirco: Seufz. Dann muss ich wohl noch ein paar Worte zu Katja Krasavice verlieren. Es gab einmal diesen sehr flüchtigen Moment, in dem ich aufrichtig für diese Frau gerootet habe. Weil ich wirklich dachte, dass sie in der Lage wäre, ein halbwegs hörbares Album auf die Beine zu stellen, dessen Anreiz mehr ist, als das Sextoy in der Albumbox. Aber, um Himmels Willen, auf dieses Luftschloss hätte Katja keinen größeren Haufen setzen können, als mit diesem Beiwerk von einem Album. "Pussy Power" ist lediglich die nächste, noch schamlosere musikalische Nachgeburt, der Marketing-Strategie, die ihre Karriere seit ihrem Debüt am Leben hält. Ich meine, ein Song auf dieser LP ist ein verdammter Werbespot für ihr Onlyfans-Profil. Ich hab ja nicht einmal was dagegen, dass Katjas einen Großteil ihrer Karriere mit dem Hormonhaushalt pubertärer Jungs finanziert, aber ich wäre ihr dankbar, wenn sie aufhören würde, so zu tun, als interessiere sie sich für Musik. Soll sie ASMR oder Podcasts machen, oder 'ne verdammte Kochshow, aber bitte keine Musik mehr.

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