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JUNI: STORYS

Yo Grandma Fromm: Zu den Themen, die den Juni regierten, gehörte zweifellos die Reportage in der Zeit, in der die Kollegen Paul Schwenn und Markus Sehl das Phänomen Kolja Goldstein ausleuchteten. Wenig überraschenderweise kam dabei ans Licht: Der Typ scheint nicht ansatzweise so tief in kriminelle Machenschaften verstrickt zu sein, wie er unentwegt tut.

Da diese Sache in den nächsten Wochen und Monaten aber ohnehin noch Kreise zog, picke ich hier ein erfreulicheres Thema: Stormzy hat von der Universität von Exeter die Ehrendoktorwürde verliehen bekommen. "Jetzt bin ich also ein Philanthrop", witzelte er in seiner Dankesrede. Weil die mit zum Erbaulichsten gehört, das mir in diesem Jahr begegnet ist, verlinke ich die hier liebend gerne noch einmal. Sollte man ohenhin mindestens einmal pro Woche anschauen:

Freshman Mirco: Das Video ist wirklich zuckersüß und hat tatsächlich meine Laune eben ein wenig angehoben. Das ändert sich allerdings schnell wieder, wenn ich sehe, was im Juni noch so alles passiert ist. Lil Tjay wurde angeschossen und überlebte gerade so nach mehreren Wochen im Krankenhaus, andere hatten da weniger Glück. Trouble wurde mutmaßlich vom Ex-Freund seiner Partnerin ermordet, und 23 Rackz, ein Rapper aus Washington, wurde beim Dreh eines Musikvideos erschossen. Der Junge war gerade einmal 16 Jahre alt. Da hat einfach jemand ein verdammtes Kind getötet. Und in Deutschland? Da war Haftbefehl derweil damit beschäftigt, mit NFTs seinen Fans das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wäre im Juni nicht auch die XXL-Freshman Class verkündet worden, wäre der Monat wirklich komplett für die Tonne gewesen. Wobei, so wirklich für Begeisterung sorgte die bei mir dieses Jahr auch nicht. Bei dir, Yannik?

Dieser Yannik™: Ach, es sticht mir ja schon ein bisschen im Herzen, aber du hast Recht. Irgendwie zerstäubt die Freshman-Magie, dabei will ich dieses Format weiterhin lieben. Es ist so eine coole Sache, sie in der Szene zu haben! Ich will, dass einmal im Jahr alle zusammenkommen und darüber fachsimpeln, wer die neuen großen Stimmen sind. Und ich glaube auch nicht, dass sie per se schlecht ausgesucht haben. Babyface Ray, Doechii, Saucy Santana, Babytron, KayCyy, Big30, das sind alles ziemlich coole Namen. Aber ich glaube, die Szene ist inzwischen so gesättigt und fragmentiert, dass es kaum noch Bedarf gibt. Dass manche hier ganz große Dinger in Detroit oder Memphis sind, das juckt halt die Mainstream-Szene nicht.

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