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Oktober: Alben / International

Freshman Mirco: International war der Oktober ein völlig verrückter Monat. Alben, auf die ich wochenlang hinfieberte, ließen mich maßlos enttäuscht zurück, und alle Highlights erschienen quasi aus dem Nichts. "Punk" war genau das Gegenteil von dem Album, das der Titel vermuten lässt. Ein entschleunigtes, charakterarmes Mood-Tape, dem auf halber Strecke die Luft ausgeht. Ich glaube, ich hab mich noch nie so sehr beim Hören eines Young Thug-Projekts gelangweilt.

Die Langeweile war aber nicht von allzu langer Dauer, denn JPEGMAFIA und - ich kann es immer noch nicht glauben - Lil Ugly Mane meldeten sich ebenfalls zurück. Zwischenzeitlich hat sich bei mir schon die Befürchtung eingeschlichen, dass Yannik mich mit seiner Peggy-Indifferenz angesteckt hatte, denn mit seinen letzten beiden EPs konnte ich ebenfalls reichlich wenig anfangen, aber "LP!" war dann doch wieder genau das, was ich von ihm hören will: wildes Sampling, das mir die Kinnlade offen stehen lässt, ein Ohr für wunderschöne Melodien, auch wenn sie noch so kitschig sein mögen, und natürlich erstklassige Raps.

Mit jedem Mal, wenn ich Google Docs öffne, starrt mich das leere Dokument für die Review enttäuschter an. Selbst, wenn ich es über die Feiertage nicht schaffen sollte, meine Gedanken zu dem Album noch zu Papier zu bringen, seid versichert: Es ist sehr, sehr gut.

Yo Grandma Fromm: Ja, Mann! Schreib das mal noch! Jetzt, zwischen den Jahren, kannst du sooo viel zu tun ja wohl kaum haben. Ich fand das auch sehr gut - und freu' mich vor allem, dass es mir zur Abwechslung einmal gelungen ist, ein Jpegmafia-Release nicht monatelang zu verschlafen, sondern nur ... äh ... ein paar Wochen. Bisschen enttäuscht war ich von Megan Thee Stallion. Nicht, dass "Something For Thee Hotties" nicht solide gewesen wäre, aber das Überding, das ich ihr eigentlich zutraue, war das (noch) nicht.

Dieser Yannik™: Das scheint aber irgendwie das Ding mit Megan zu sein: Ich glaube fast, dass sie ein bisschen zu arg mit Vorschusslorbeeren überhäuft wurde. Klar kann sie geil rappen, klar hat sie eine geile Persönlichkeit, aber ihre Tapes fand ich bisher durch die Bank eher enttäuschend. Ich will doch einfach nur, dass sie einmal wirklich zeigt, was sie kann, aber am Ende des Tages geht es immer nur im gleichförmigen Gerappe auf durchwachsenen Beats unter. JPEGMafia habe ich gepflegt ignoriert, Lil Ugly Mane fand ich aber auch ganz fantastisch. Einfach ein fantastischer, verrückter Typ.

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