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Mai: Alben / Deutsch

Dieser Yannik™: Yo, der Mai war links: Milli Dance, PTK und Babsi Tollwut am Stück, die lokale Antifa musste Danceparty für zehn Tage und zehn Nächte machen, so wie dieses Line-Up sich anlässt. Milli Dance und Babsi fand ich persönlich dann eigentlich auch ganz cool. Ist ja nicht so, dass wir nicht alle genug Gründe hätten, wütend zu sein, also warum nicht eine ganze Kante Frust-Rap auf einmal ablassen? Irgendjemand muss ja das Gegengewicht liefern, wenn am anderen Ende der Fahnenstange neoliberaler Pumper-Rap wie Kontra K das meistverkaufte Album des Jahres stellt.

Weniger Freude hatte ich mit Fatoni und Edgar Wasser, die mir ein wenig später dieselbe Situation wie mit "Todesliste" noch einmal potenziert verabreicht haben. Eigentlich gute Dudes, die auf ihrem neuen gemeinsamen Album in die Abgründe der Uninspiration vordringen. Ein paar Leute wollten vehement mit mir ausdiskutieren, dass "Delirium" eigentlich eine hochintellektuelle Kiste sei, aber erzählt mir doch nichts. Die beiden können das alles besser. Die können bessere Hooks, die können bessere Punchlines, die können witziger sein.

Freshman Mirco: Können? Ich bin mittlerweile wirklich dazu geneigt das Verb ins Präteritum zu setzen, denn ob die beiden es wirklich noch drauf haben, ich bin mir nicht so sicher. "Delirium" war schon eine ziemlich vernichtende artistische Bankrotterklärung, und auch solo hat Fatoni seit "Yo, Picasso" wenig Brauchbares aufgetischt. Dabei war diese miserable Stand Up-Blamage von einem Album nicht einmal die größte Enttäuschung in diesem Monat. K.I.Z. sind endlich zurück, und ich wünschte sie hätten ein wenig länger in der Frührente verweilt. Nach dem großartigen "Hurra Die Welt Geht Unter" und sechs Jahren Pause war das ihr Comeback? Eine halbgare Zeitkapsel zurück zu ihren Anfängen, die versucht, den Humor von damals zu rekonstruieren, dabei aber musikalisch mit Anlauf auf die Fresse fällt. Ne, "Rap Über Hass" war hin und wieder ganz lustig, aber als Album schlichtweg untauglich, was mein jugendliches Fanboy-Herz bluten lässt.

Yo Grandma Fromm: Ich bin für alles dankbar, sogar für "Delirium", so lange uns das weiterhin davon ablenkt, über Jan Delays nächsten Gruß aus der Wortspielhölle und die gesammelten Werke des Misogyne Unsympathen e.V. zu sprechen. Haben sie da in Hamburg an irgendwelchen mysteriösen Holzwürfeln rumgespielt?

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