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Häutung

Wohl eher kein Hit dürfte die Comeback-Single von Megan Thee Stallion werden. Nicht aufgrund ihrer Qualität, sondern, weil sie dafür einfach viel zu sperrig tönt. In ihrem Fall begrüße ich das allerdings von ganzem Herzen, denn "Cobra" markiert endlich wieder eine Rückkehr zur Form für die zuletzt oft etwas schwächelnde Rapperin.

Nicht nur zeigt sie sich verletzlich und angepisst wie selten, sie traut sich auch endlich, zu etwas unkonventionellen Instrumentals zu greifen. Diese psychedelische Flöte, die sich durch den Beat schlängelt, drückt in meinem Hirn alle richtigen Knöpfe und lockt neben der Kobra aus dem Korb auch eine absolute Bestleistung aus Megan heraus. Spätestens nach dem Gitarrensolo, das dem Track ein fulminantes Finale beschert, nehme ich gerne im Führerstand des Hype-Trains für Megans nächstes Album Platz.

Apropos unkonventionell: Als würde Megan mit "Cobra" nicht ohnehin schon ein kleines Risiko eingehen, liefert sie auch gleich noch einen Remix der Metalcore-Band Spiritbox hinterher, der das Original fast noch einmal auf ein völlig neues Level hebt und ihm neben einer neuen Hook auch einen schön saftigen Breakdown am Ende verpasst. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet die Houston-Spitterin Megan Thee Stallion für einen der besten Rap-Metal-Tracks verantwortlich sein wird, den ich seit Äonen gehört habe? Bitte mehr davon.

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