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Untergrund bleibt Untergrund

Es ist eben ein ewiges Ding im Musikjournalismus: Reichweite bringt Verantwortung. Große Künstler müssen ganz andere Standards erfüllen als die, die nur Nischen bedienen oder sich gar erst etablieren. Deswegen wird ein solider Effort von einem kleinen Artist oft mehr abgefeiert als ein ziemlich guter mit Problemen von einem größeren. Aber die Dynamik ist so alt wie die Zeit und eigentlich auch nur fair. Immerhin haben kleine Artists ja auch die Möglichkeit, viel rücksichtsloser und kantiger musikalische Stile zu erproben oder an ihre Grenzen zu treiben. Was auch erklären würde, dass viele Folks den Amewu-Song von eben ziemlich super finden. Das macht den Spaß am Untergrund letztlich aus.

Um so schöner, dass Magazine wie hiphop.de den kleinen Acts deswegen auch ein bisschen mehr Liebe geben. Es ist ja eh ein ewiger Konflikt, dass viele Fans von Untergrund-Hip Hop ständig einfordern, dass Medien Aufmerksamkeit auf diese kleinen Künstler richten sollen. Die mussten dann aber immer entgegnen, dass in Sachen Klicks eine Nachricht über MC DopeRap einfach ein totaler Rohrkrepierer ist und es sich nicht lohnt, dafür Arbeitszeit zu investieren.

In Amiland experimentieren deswegen schon seit ein paar Jahren Magazine damit herum, wie man diese Neugier nach dem Unbekannten zur Triebfeder hinter einem Artikel machen könnte, und gerade Adressen wie DJBooth (das beste Magazin, for real) oder Levels haben Formate etabliert, die ein wenig als Vorreiter für dieses hiphop.de-Format funktionieren. Ein paar Artists, aus jeder Ecke des Landes, nur vereint davon, dass sie noch sträflich unterschätzt sind. Toller Ansatz, ich hoffe, das hält sich. Mein persönliches Highlight ist dabei eindeutig Iloveakim:

Was ein geiler Typ! Brudi, du bist nicht allein mit dem Frankie Cosmos-Worship! Hang in there!

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1 Kommentar

  • Vor 4 Jahren

    Kurze Zusammenfassung: Drei Mal absolut langweiliger Trap-Scheiß. Eine Dame, die seit Jahren bekannt sein sollte. Und der gute iloveakim, der wirklich extrem nice ist. Aber ganz offensichtlich Ösi. Nicht so hart am diggen gewesen die truekeeper von hiphop.de