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Ghostwriters in the sky

Dr. Dre inspirierte das Wühlen in der eigenen Historie bekanntlich zu seinem ersten Solo-Album seit 16 Jahren. Wobei solo da auch einen äußerst dehnbaren Begriff abgibt: Zahlreiche Featuregäste hinterlassen auf "Compton" amtliche bis brillante Eindrücke. Neben Anderson .Paak hat mir besonders King Mez ausgezeichnet gefallen.

Dre wohl auch, sonst hätte er sich von Mez wohl kaum beim Schreiben unter die Arme greifen lassen. Die Zeiten, in denen Ghostwritertätigkeiten ein Tabu darstellten, sind offenbar vorbei (wir schreiben eben doch schon das Jahr 2015). Deswegen erzählt King Mez gegenüber Pitchfork ganz offen, wie das so zuging, beim Texten für den Doktor, den er mit dem erfolgreichsten Trainer der NBA-Geschichte gleichsetzt:

"Was Phil Jackson für den Basketball bedeutet, verkörpert Dre in Bezug auf Talent und Musik. Er hat meinen ganzen Blick darauf verändert, was ich zu erschaffen im Stande bin."

Dabei gab es zunächst durchaus Bedenken in seinem Umfeld: "Als ich das Angebot bekam, für Dre zu schreiben, wusste ich, da geht ein Traum in Erfüllung. Aber eine Menge Leute haben Sorgen um mich gemacht. 'Oh, Mann, für DAS Album willst du schreiben?', so in der Art. 'Das haben schon viele versucht und sind damit aufs Maul gefallen.'"

Die weithin doch fast verblüfft, auf jeden Fall aber verblüffend positiven Reaktionen auf "Compton" zeigen: von Aufs-Maul-Fallen kann gar keine Rede sein. Erfreuliche Überraschung: Sogar in der Welt findet sich ein Artikel zum Thema, bei dessen Lektüre man man nicht ununterbrochen kotzen möchte.

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In einem Jahr, in dem Dr. Dre ein Album veröffentlicht, kann wirklich alles passieren. Da sprechen sogar die Ghostwriter.

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