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Alle kriminell!

So vorbereitet, rege ich mich auch kaum noch über dämliche Meldungen auf, wie sie diese Woche exemplarisch die Kölnische Rundschau veröffentlicht: "Rap-Musiker auf der Anklagebank" bläst sich die Schlagzeile auf. Äh, ja?

"Bei einem 22-jährigen unter Bewährung stehenden Mann lief es eigentlich richtig gut. Der Rap-Musiker hatte Mitte Januar einen Plattenvertrag bei einem, laut eigener Auskunft, 'guten Label' bekommen. Er war dabei, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen."

Gut, dass man den Umstand, dass da ein angehender Rapper (noch nicht einmal einer, den man kennt!) etwas ausgefressen hat, als allererstes, noch vor dem Straftatbestand vermeldet. Könnte ja sonst glatt jemand auf den Gedanken kommen, es handle sich einfach um irgendeinen x-beliebigen Kleinkriminellen statt um einen dieser kappentragenden Meuchler der abendländischen Kultur in Baggypants. Wo kämen wir denn da hin?

Wieso schreibt eigentlich niemals jemand "Folkmusik-Fan unter Verdacht" oder "Trickbetrüger hat früher Triangel gespielt"? Solche Sachen? Kollegen, mit Verlaub: Ihr habt sie doch nicht alle.

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