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Das kam verspätet

Verdammt, haben wir heute viel deutschen Kram bequatscht. Da bekomm' ich ja fast Angst, die Ami-Sektion zu kurz kommen zu lassen. Aber ehrlicherweise ist eh nicht wahnsinnig viel passiert. Die größte Story kommt definitiv von New York-Prodigy Lil Tjay. Der sah so vor einem Jahr aus, als sei er das nächste große Ding aus der Geburtsstadt des Hip Hops, wurde dann aber doch ein bisschen unter der aufkommenden Drill-Welle begraben. Die letzte EP ist gefloppt, das Interesse zurückgegangen, aber, sieh' an: Da isser wieder. Mit einem Debüt in den Top drei der Charts. Wer hätte es gedacht?

Was ist nun schlussendlich die Formel zum Erfolg? Ganz einfach: zu klingen wie Drake. Gemeinsam mit Atlanta-Crooner 6lack sucht Lil Tjay seinen besten, moody "Take Care"-Bag und suhlt sich einmal so richtig im rechtschaffenen Selbstmitleid. Der Song ist nicht schlecht, der unterkühlte Beat hebt sich verdammt effektiv von Tjays schneidender Stimme ab, und 6lack ergänzt ihn mit einem starken Kontrast. Die Pausen und Leerstellen tragen zur Atmosphäre bei. Es ist beileibe kein innovativer Song, aber doch ein treffsicherer, in dem, das er zu tun gedenkt. Mal sehen, ob da nun das Projekt kommt, das ihn endgültig als Mainstream-Größe etabliert.

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