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Box für Männer, Box für Frauen

Komische "Freundschaften" pflegen die alle. Angesichts dieses Hickhacks überall kann ich schon nachvollziehen, wenn jemand sagt: "Ich mag Tiere lieber als Menschen." Wahre Worte, gesprochen von Kontra K im Gespräch mit den Stuttgarter Nachrichten. Dort erzählt er von seinen Begegnungen mit Kobras, seinem Engagement im Tierschutz, von Wölfen und Tigern und natürlich von seinem anstehenden Album "Vollmond".

Schade, dass ihn keiner gefragt hat, warum er in Zeiten, in denen man hofft, überholte Genderklischees endlich mal hinter sich zu lassen, seine Box in eine Männlein- und eine Weiblein-Edition splittet, und was ihn auf das schmale Brett bringt, dass Frauen einen weiteren hässlichen Mini-Rucksack ...

... dringender brauchen als das Schulterholster fürs Handy, das Kontra K für die echten Kerle vorgesehen hat. Immerhin ist das auch hässlich, insofern also herrscht Gleichberechtigung.

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5 Kommentare mit 20 Antworten

  • Vor 3 Jahren

    Kritische Zwischennote: Wenn es jetzt genügend Menschen geben mag, die sich ihres vermeintlichen (biologischen) Geschlechts entsprechende Box bestellen, bedeutet das doch, dass es noch genügend Menschen gibt, die in genau diesen festen Genderkategorien denken. Und sich darin wohl fühlen und wiederfinden. Heißt das, dass diese Menschen weniger "Mensch" sind? Oder weniger schlau? Oder weniger sensibel?

    Worauf ich hinaus will ist, dass man die These definitiv formulieren könnte, dass die große Mär von nicht festen Geschlechtern und von Genderklischees, die schlecht sind, von einem sehr lauten, aber relativ kleinen Teil der Gesellschaft massiv gepusht wird, aber sowohl an der gesellschaftlichen Realität, als auch an der Denkweise und den Problemen/Wünschen/Gedanken sehr vieler Menschen komplett vorbei geht.

    Besonders in der Interaktion mit Menschen von außerhalb der studentisch akademischen Elite, zeigt sich, dass diese These einer Diskussion würdig ist.

    • Vor 3 Jahren

      Natürlich ist das genderlose Gesellschaftsverständnis eine dämliche Wunschvorstellung einer Minderheit. Genauso problematisch ist aber die Gegenseite, die über all die Jahre die Geschlechterklischees dermassen bipolar aufgezogen hat, dass es die schreiende dämliche Minderheit geradezu legitimiert - nicht in ihren Auflösung nunmal einfach vorhandener Biologiekategorien, aber in ihrer Überwindungsversuchen von Blödsinn wie gegenderten Farben oder der Polemik das Männer keine Gefühle hätten. Gen-Z ist da schon sehr viel weiter als wir, zu meiner Schulzeit wäre noch kein Junge mit nem pinken Pullover rumgelatscht und heute hängen die Teile bei H&M und niemand kehrt, ausser ein paar alte Renter weil plötzlich Gymnasium alle schwul was kommt raaauuss.

    • Vor 3 Jahren

      @TheSquaLL: Wenn Du das echt diskutieren möchtest, empfehle ich Dir, Dich mal mit Judith Butlers "Das Unbehagen der Geschlechter" auseinanderzusetzen. Da wird viel von Deiner Frage beantwortet. Das Buch ist ein schwer lesbarer Brocken, es gibt aber mittlerweile auf Youtube ein paar gute zusammenfassende Erklärvideos dazu, die den Einsteig leichter machen.

    • Vor 3 Jahren

      Was notreallydubstep sagt, mit der Einschränkung, dass es auch biologisch mehr als die beiden Geschlechter männlich und weiblich gibt, beziehungsweise die Trennung dieser biologisch nicht binär verstanden werden kann. Das betrifft zwar nur eine relativ kleine Randgruppe, aber das betrifft eine Gruppe.

    • Vor 3 Jahren

      @capslock: Da Du ja mit Dubstep übereinstimmst, was genau soll denn bitte dieses "genderlose Gesellschaftsverständnis"sein , das angeblich so dämlich ist?

    • Vor 3 Jahren

      Judith Butler kann man durchaus auch kritisieren. Mit wirklich wissenschaftlicher (empirischer) Arbeit hat deren Werk wenig zu tun.

      Abseits dessen möchte ich nicht diskutieren ob es eine Diversität an Geschlechtern gibt und die Trennung zwischen Sex und Geschlecht bei Butler halte ich für durchaus zweckdienlich. Mir geht es eher um den gesellschaftlichen Impact dieser Theorien. Welcher in gewissen Kreisen meiner Empfindung nach viel zu groß ist. Und in anderen Teilen der Gesellschaft nicht ansatzweise ankommt und wenn doch dann auch keinerlei Verständnis trifft. Da dort die Mann/Frau denke äußerst verwurzelt ist. Und damit verbunden Stelle ich die Frage, ob diese Erkenntnis wirklich einen für die Gesellschaft relevanten Änderungsansatz wählt.

      Ist ja auch ein klassisch akademischer Fehlglaube zu meinen, dass Intersex und Homosexualität etc. ein modernes Privileg sind. Ein gewisser privilegierter Teil der Gesellschaft konnte schon vor hunderten Jahren ficken was er oder sie will. Während noch heute in anderen minder privilegierten Schichten die Idee für sowas kaum existiert.

    • Vor 3 Jahren

      @Squalle
      Ich glaub du missverstehst da so Einiges. Dass die binären Geschlechternormen die große Masse der Bevölkerung zumindest grob relativ gut abdecken (wenn man jetzt mal von den schwachsinnigeren gesellschaftlich etablierten Normen wie das bereits erwähnte "Männer haben keine Gefühle" etc. absieht) ist ja nicht besonders kontrovers. Genau deswegen war es ja solange auch die einzig akzeptierte Norm, weil es die Masse halbwegs abdeckt.

      Das Problem entsteht halt dann, wenn man diese Heuristik, die vllt 80% der Leute abdeckt quasi zum Gesetz macht, weil die darunterliegende biologische Realität halt einfach komplizierter ist. Über die breite Population gesehen sind die Übergänge halt tatsächlich fließend, mit zig Sonder- und Ausnahmefällen und Komplikationen.
      Und es verlangt ja auch niemand, dass man sich nicht mehr in traditionellen Geschlechtsbildern oder was auch immer wiederfinden darf, sondern nur dass die, die halt nicht in die 80%er Heuristik passen, genauso akzeptiert und entsprechend ihrer biologischen Realität wahrgenommen und behandelt werden.

      Das, was du hier von dir gibst, ist halt schon relativ nah am typischen, regressiven "wenn wir jetzt andere Geschlechtsbilder auch akzeptieren müssen, heißt dass dann, dass Männer nicht mehr "echte Männer" sein dürfen? Warum zwingt man uns so etwas auf?" Darum geht es nicht und ging es nie und es gehört wirklich eine Menge Unverständnis/böswillige Ignoranz dazu, aus einem "bitte akzeptiert auch Leute, die anders sind und presst sie nicht unnötig in irgendwelche Kategorien" ein "sie wollen uns diese komische Ideologie aufzwingen und bald sind wir alle Mannfrauen" zu machen.

    • Vor 3 Jahren

      @capslock: Danke für die Präzisierung, unterschreibe das.

    • Vor 3 Jahren

      Der Wissenschaftler benötigt Zahlen.
      Der Philosophin reichen Gedanken und Schlüsse.

      Männer haben keine Gefühle, während des Geld Verdienens.
      Frauen haben keine Gefühle, während des Geld Entnehmens.

      Eine Ideologie ist erst dann eine Ideologie, wenn sie die Gedanken derer nachhaltig verändern kann, die vorher zur Gegenideologie gehörten.

    • Vor 3 Jahren

      @gleep:

      "Darum geht es nicht und ging es nie und es gehört wirklich eine Menge Unverständnis/böswillige Ignoranz dazu, aus einem "bitte akzeptiert auch Leute, die anders sind und presst sie nicht unnötig in irgendwelche Kategorien" ein "sie wollen uns diese komische Ideologie aufzwingen und bald sind wir alle Mannfrauen" zu machen."

      Würde ich inhaltlich mitgehen, wäre da nicht tatsächlich auch Ideologie am Werk, die sich witzigerweise ihre Berechtigung in dem sucht, was viele ihrer Advokaten zu überwinden versuchen behaupten.

      Oder etwas weniger akademisch formuliert, wenn eine ganze Industrie (und ich betone: Industrie) darauf basiert, Leute in "ihr echtes Geschlecht" umzuoperieren und dieses Milliardengeschäft krampfhaft durchzudrücken versucht, dann ist auch der Punkt erreicht wo man einschreiten muss.

      Ich glaube, dass vielen menschen, die transitionier(t)en oder es planen, viel mehr geholfen wäre, wenn man gesellschaftlich ihr vom zementierten Mann/Frau-Bipolarbild abweichendes Verhalten anerkennen würde, anstatt ihnen mit (überzogen formuliert) "ah, du bist soft, und du stehst auf dein eigenes Geschlecht, und du magst kein fussball, und du hast dir mal beim w*****n die Finger hinten rein gesteckt - bist du nicht vielleicht tief in dir drinnen doch Frau? du musst das ändern lassen, du kannst das" das leben noch zusätzlich schwer zu machen, um vom darauf folgenden ewigen weg durch die medizinischen institutionen zu profitieren.

      Gerade deswegen finde ich es so wichtig, im Diskurs darüber, was jetzt typisch mann / typisch frau sei, nicht nur die heterofixierte eskalation zu betrachten und diese versuchen zu überwinden, sondern auch im progressiven Spektrum anzuprangern, wo auf dieser bipolarität aufbauend noch ganz andere dinge passieren, welche die ursprünglich beanspruchte (und von vielen der bewegung zwischenmenschlich auch gelebte) toleranz und annahme eines jeden wie er ist, auf sehr widerliche art und weise ad absurdum führen.

    • Vor 3 Jahren

      @Squall: "die Trennung zwischen Sex und Geschlecht bei Butler halte ich für durchaus zweckdienlich"
      Nur kurz: ich glaube, Du hast da was ziemlich missverstanden. Butlers Theorie zeichent sich ja gerade dadurch aus, dass die Annahme einer Trennung von Sex und Gender kritisiert wird, bzw. negiert wird.

      Muss jetzt dieses nervige Dings machen, Arbeit.

    • Vor 3 Jahren

      Ich habe (äußerst diesig) in Erinnerung, dass es doch darum ging, dass es Sex und Gender gibt, aber beides als nicht fest definiert angenommen wird oder? Also dass es sowohl im biologischen Geschlecht, als auch im sozialen Abweichungen und eine Einzigartigkeit jedes Individuums gibt.

    • Vor 3 Jahren

      "Oder etwas weniger akademisch formuliert, wenn eine ganze Industrie (und ich betone: Industrie) darauf basiert, Leute in "ihr echtes Geschlecht" umzuoperieren und dieses Milliardengeschäft krampfhaft durchzudrücken versucht, dann ist auch der Punkt erreicht wo man einschreiten muss."

      Meines Wissens (Deutschland) sind Ärzte in der Regel zurückhaltend mit geschlechtsangleichenden Operationen. Das es sich dabei um ein Milliardengeschäft handelt, bezweifle ich daher. Eventuell sprichst du ja vielleicht von den USA, ob es dort so eine "Industrie" gibt weiß ich ich, hier gibt es die sicher nicht.

      "Ich glaube, dass vielen menschen, die transitionier(t)en oder es planen, viel mehr geholfen wäre, wenn man gesellschaftlich ihr vom zementierten Mann/Frau-Bipolarbild abweichendes Verhalten anerkennen würde, anstatt ihnen mit (überzogen formuliert) "ah, du bist soft, und du stehst auf dein eigenes Geschlecht, und du magst kein fussball, und du hast dir mal beim w*****n die Finger hinten rein gesteckt - bist du nicht vielleicht tief in dir drinnen doch Frau? du musst das ändern lassen, du kannst das" das leben noch zusätzlich schwer zu machen, um vom darauf folgenden ewigen weg durch die medizinischen institutionen zu profitieren."

      Ich glaube du verkennst da die Problematik. Diese Menschen sind nicht homosexuell oder haben Probleme mit der Identifikation mit Geschlechterrollenbildern. Es handelt sich dabei auch nicht um ein psychisches Problem, zumindest geht man heutzutage nicht mehr davon aus, sondern eher dass sie im falschen Körper geboren wurden. Und da meine ich mit diese Menschen nur die, bei denen nicht nachweislich das äußere Geschlecht vom inneren divergiert. Die gibt es nämlich auch noch, wie beispielsweise sogenannte "XX-Männer" oder Menschen mit kompletter AndrogenresFragez.

      Da Gewinninteressen zu vermuten ist auch ein bisschen abstrus, ist ja eher selten und daher nicht geeignet für unlautere Kolleg*innen. Die machen dann eher Rücken-OPs, die bezahlen die Kassen ohne Murren und jeder Dritte kommt in Frage

    • Vor 3 Jahren

      *Androgenresistenz

    • Vor 3 Jahren

      Spätestens seit Dipset konnte man auch als Mann pinke Pullover tragen #nohomo. Diese ganze Gender-Diskussion ist ein Schrei nach Aufmerksamkeit, Ritzen für übergewichtige 35jährige Soziologiestudentinnen.
      Es kann doch jeder sein Geschlecht interpretieren wie er möchte, ist ja ein freies Land. Aber dieses hysterische Geschrei nach der ständigen Extrawurst.
      Sucht euch doch einfach eine Türe aus. Und wer die hier präsentiere Müllmusik für 15jährige RTL2 Teenie Mütter kaufen möchte, muss eben zwischen den zwei Fremdscham Beilagen wählen.

    • Vor 3 Jahren

      Wo hast du dich denn lobotomisieren lassen?!

    • Vor 3 Jahren

      Vllt können wir uns auch einfach darauf einigen, dass zwischen 45-69% der bevölkerung nicht willens oder in der lage dazu sind, um mehr als eine ecke oder weiter als 3 tage in die zukunft zu denken. deshalb sehe ich die einzige lösung weiterhin in der figur eines absolutistischen philosophenkönigs, der gender und klimaforschung studiert hat. der kümmert sich dann um alles und ich kann weiter in ruhe valorant spielen.

    • Vor 3 Jahren

      Ist Valorant nicht totaler Müll? Hatte das mal gehört.

  • Vor 3 Jahren

    Wer sich so eine Box kauft, egal ob von Kontra K, Shindy oder KMN Gang hat sowieso als Mensch auf ganzer Linie versagt ob man sich dann als männlicher, weiblicher oder Inter*drittes Geschlecht sieht ist dann auch egal. Mal ab davon das echte Kontra K durchhalte Parolen Kämpfer auch mit nem Mini-Rucksack noch echte Männer sind.

  • Vor 3 Jahren

    Bin mir ziemlich sicher, dass er seine Verkäufe damit signifikant steigern kann. Die Hardcorefans, egal welchen Geschlechts, kaufen beides. Cash rules everything around me.

  • Vor 3 Jahren

    Kontrak K kann gerne Boxen extra für jedes in Berlin Mitte gängiges Geschlecht designen, wenn er dadurch weniger Zeit hat, immer den selben Track aufzunehmen, in dem er erzählt, dass echte Männer das Fleisch nach hause bringen und dabei gerade bleiben, ohne über die Schlangen zu ihren Füßen zu stolpern, ohne darauf einzugehen, warum ich als echter Mann das Fleisch aus dem Terrarium im Zoo klauen sollte.

  • Vor 3 Jahren

    "Schulterholster fürs Handy"

    nuffsaid