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Platz 39: Colin Greenwood

Colin Greenwood hat den Anschein des Unscheinbaren, seine Bühnenposition bei den Liveauftritten Radioheads ähnelt einem Nebenschauplatz. Während Thom Yorke vor ihm die Extase pflegt, nistet sich der ältere der Greenwood-Brüder in seinen Hoheitsbereich ein, artig neben Schlagzeuger Phil Selway und abgebrüht wie ein Stoiker. Gerade die Songs "Airbag", "Exit Music (For A Film)" und "Bloom" zeigen Greenwoods beispielloses Bassspiel auf. In "Airbag" lupft er seine Läufe hie und da in den zerrigen Spielfluss und hinterlässt verstörende Spuren. Kein Muster, mit denen er nach den Tönen greift, ist vom vorigen abgeleitet. Immer macht Greenwood einen haarscharfen Bogen darum. Für "Exit Music (For A Film)" spart er sich die Erhabenheit bis zu Yorkes Zerreißprobe "You can laugh / A spineless laugh" auf. Von da an herrscht bis zum letzten Ächtzen eine raue Schönheit, die von Greenwoods Fender Precision Bass in Partnerschaft mit einem Shin-ei Companion FY-2 Fuzz Pedal ausgeht. "Bloom" vom aktuellen Album "The King Of Limbs" ist ein glaubwürdiger Zeitzeuge, der Greenwoods emanzipiertes Spiel belegt. Hier wird Colin Greenwood ganz das, was er auch auf der Bühne darstellt: ein Ruhepol in der tönenden Hetzjagd der anderen.

Weapon Of Choice: Fender Precision Bass

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