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Platz 13: "Arrival" – Jóhann Jóhannsson (2016)

Jóhann Jóhannsson war für "Die Entdeckung der Unendlichkeit" und "Sicario" bereits zweifach oscarnominiert gewesen, als er die Musik zu Denis Villeneuves "Arrival" vorlegte. Die Academy of Motion Picture Arts and Science warf ihm vor, irreführenderweise Max Richters "On The Nature Of Daylight" als musikalische Klammer des Science-Fiction-Films eingebaut zu haben und disqualifizierte ihn von der Preisverleihung. Dabei hätte der Isländer mit seinem experimentellen Soundtrack durchaus gute Chancen gehabt.

In "Arrival" landen Außerirdische in eiförmigen Raumschiffen auf der Erde. Mithilfe der von Amy Adams gespielten Sprachwissenschaftlerin Louise Banks versucht die Menschheit, Kontakt mit den sogenannten Heptapoden aufzunehmen. Wenige Science-Fiction-Filme beschäftigen sich weitgehend frei von Action mit Sprache und wie diese den Blick auf die Welt beeinflusst. Jóhannsson erhielt vonseiten der Regie "eine Carte blanche zum Experimentieren", wie er The Guardian verriet.

Der Komponist nahm verschiedene Instrumente auf, spielte sie in Schleifen ab, variierte das Tempo, überlagerte die Spuren, verfremdete das Ergebnis und erschuf so eine Soundkulisse, die ebenso fremd daherkommt wie die außerirdischen Wesen. Der Isländer verwische in "düster-avantgardistischen Klangtexturen" die "Grenze zwischen Musik und Sounddesign", wie Filmmusik 2000 lobend hervorhob. Jóhannsson blieben die Oscar-Ehren auch nach "Arrival" verwehrt. Er starb 2018 an einer Überdosis Kokain in Berlin.

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