Bei einem Bombenanschlag auf ein Open-Air-Festival in Moskau starben am vergangenen Samstag fast 20 Rock-Fans. Die meisten Opfer sind Jugendliche.

Moskau (ebi) - Zwei Selbstmord-Attentäterinnen sprengten sich am vergangenen Samstag bei einem Open Air-Konzert auf dem Flugfeld Tuschino im Nordwesten Moskaus in die Luft und rissen mindestens 16 Menschen mit in den Tod. 38 befinden sich noch im Krankenhaus. Fünf Patienten schweben in Lebensgefahr, meldet n-tv. Die meisten Opfer sind zwischen 16 und 25 Jahre alt. Die Sprengsätze detonierten einige hundert Meter von der Konzertbühne entfernt.

Nach Polizeiangaben planten die Täterinnen ursprünglich, sich mitten im Publikum in die Luft sprengen, wurden aber von Sicherheitsleuten aufgehalten. "Als sie sich dem Eingang näherten, war ihre Aufgeregtheit sichtbar. Sie versuchten, besonders schnell hinein zu kommen und wurden deshalb abgewiesen", so Vize-Innenminister Raschid Nurgalijew. Eine der Frauen sprengte sich dann an der Kasse in die Luft. Die andere tötete sich vor dem Haupteingang. Viele der mehreren zehntausend Besucher des Krylya-Festivals hatten die Explosionen nicht bemerkt. Aus Angst vor einer Massenpanik wurde das Konzert fortgesetzt. Auf dem Rock-Festival spielten überwiegend russische Bands. Im Vorjahr kam Iggy Pop als Headliner.

Erste Ermittlungen deuten auf tschetschenische Rebellen hin. Die Polizei fand am Tatort einen Pass, der eine der Täterinnen als eine 20-jährige Tschetschenin ausweist. Die Frauen hätten zudem ähnliche Sprengstoffgürtel getragen wie die Terroristen bei der Geiselnahme im Moskauer Musicaltheater Nordost im Oktober 2002, erklärte Nurgalijew. Regierungschef Wladimir Putin reagierte mit der gewohnten Härte im russisch-tschetschenischen Konflikt und rief zur "Vernichtung tschetschenischer Terroristen" auf. Die tschetschenische Gemeinde in der russischen Hauptstadt distanzierte sich zugleich scharf von dem Attentat. Moskauer Bürger legten bis früh in die Mogenstunden Blumen und Kränze nieder.

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