Der zum Tode verurteilte amerikanische Bürgerrechtler Mumia Abu-Jamal darf mit einer neuen Verhandlung seines Strafmaßes rechnen: ein US-Bundesgericht hob das 20 Jahre alte Todesurteil auf.

Philadelphia (ps) - Seit 1981 sitzt der ehemalige Black Panther Aktivist Mumia Abu-Jamal in einem amerikanischen Gefängnis weil er den Polizisten Daniel Faulkner ermordet haben soll. Bis heute ist der Mord aber nicht endgültig geklärt und obwohl es einige Anhaltspunkte für Mumias Unschuld gibt, wurde er zur Todesstrafe verurteilt. Besonders in der Öffentlichkeit erfährt der Fall großes Interesse, was nicht zuletzt an der tatkräftigen Unterstützung von Musikern wie Rage Against The Machine liegt, die eine Wiederaufnahme des Falls erreichen wollen. Sie betrachten Mumia als Opfer einer rassistischen Justiz.

Nun scheinen die Proteste das erste Mal Früchte zu tragen. Am Dienstag erklärte Richter Yohn, dass "mögliche mildernde Umstände beim Urteilsspruch der Geschworenen nicht ausreichend berücksichtigt wurden", und hob das Todesurteil gegen Abu-Jamal auf. Diese Aufhebung ist aber nicht mit Freiheit gleichzusetzen. Innerhalb von 180 Tagen muss über das Strafmaß neu verhandelt werden, geschieht dies nicht, so verwandelt sich Mumias Strafe in eine lebenslange Haft. Ein neuer Prozess wurde von Yohn aber abgelehnt.

Schon 1999 sah es fast so aus, als würde sich der Fall wenden. Abu-Jamals Anwälte hatten damals das Geständnis eines Mannes, der sich zu dem Mord an Faulkner bekannte. Allerdings wurde dies vom Gericht nicht anerkannt, da man Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Geständnisses hatte.

Die Staatsanwaltschaft hat aber bereits Berufung gegen die Aufhebung eingelegt. "Abu-Jamal ist immer ein erbarmungsloser und kaltblütiger Mörder gewesen", sagte Bezirksstaatsanwältin Lynne Abraham nach einem Bericht der Presseagentur AP. Auch die Witwe des Ermordeten ist empört: "Ich denke, Richter Yohn ist eine üble und perverse Person. Er will einen Mittelweg gehen und beide Seiten zufrieden stellen und das geht nicht."

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