laut.de-Kritik

Der hippieske Gitarrenpop der Briten überzeugt noch immer.

Review von

Fünf Alben in zwanzig Jahren zeugen nicht gerade von unermüdlichem Tatendrang. Im Hause Kula Shaker juckt das aber niemanden. Sollen andere Stress machen. Diesmal sind sogar sechs Jahre seit dem letzten Werk der Band um Sänger und Chefdenker Crispian Mills verstrichen.

Das macht aber nichts, so lange es kaum Bands gibt, deren Werke sich mit denen des Quartetts aus London in einen Topf werfen lassen. Sicher, auf dem Fundament aus Folk, Indie-Rock und Britpop wird auch in unzähligen anderen musikalischen Vorgärten fleißig gestapelt. Aber im Verbund mit indischen Folklore-Verweisen und pointierten hippiesken Singer/Songwriter-Tupfern stehen Kula Shaker noch immer allein im Rampenlicht.

Aufgenommen im State of the Ark Studio in London und im Lompret Sound Studio tief im Herzen der wallonischen Region in Belgien, lässt "K 2.0" bereits nach viereinhalb Minuten den ersten Album-Hochkaräter vom Stapel. Zunächst stoisch halbakustisch im Lagerfeuermodus breitet sich "Holy Flame" zu einem dynamischen Gitarrenpop-Song aus, ein erster Kandidat für den "Song des Jahres"-Titel.

Doch es kommt noch besser. Ein herzzerreißender Background-Chor ("Death Of Democracy"), fingerschnippende Vibes, die einen Dan Auerbach zufrieden stellen dürften ("Let Love B") sowie eine musikalische Sightseeing-Tour mit den Herren Dylan, Petty und Petralli ("33 Crows", "Oh Mary", "Get Right Get Ready") als Reiseführer belegen nachdrücklich, welche positiven Aspekte eine längere Songwriting-Auszeit für eine Band so mit sich bringt.

Hin und wieder garniert mit einem Sitar-Einwurf hinterlässt das fünfte Studioalbum der Insulaner überdimensional große Spuren. Und dennoch badet die Freude über das Gehörte am Ende in einem Meer aus Tränen. Denn wie wir alle wissen: Kula Shaker lassen sich gerne viel Zeit. Das nächste Album der Band wird wohl erst erscheinen, wenn Guns N' Roses ihr zweites Comeback-Album im Kasten haben.

Trackliste

  1. 1. Infinite Sun
  2. 2. Holy Flame
  3. 3. Death Of Democracy
  4. 4. Let Love B
  5. 5. Here Come My Demons
  6. 6. 33 Crows
  7. 7. Oh Mary
  8. 8. High Noon
  9. 9. Hari Bol
  10. 10. Get Right Get Ready
  11. 11. Mountain Lifter

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